Auch 17 Tage nach der Katastrophe bleibt das Thema Krakatau aktuell. Heute zeigt sich der Vulkan zwar von seiner ruhigen Seite, dafür ist der Augenzeugenbericht eines Fischers im Netz publiziert worden, welcher sich in unmittelbarer Nähe des Vulkans aufhielt, als dieser teilweise kollabierte.
Der Fischer stammt von der Insel Sumatra und heißt „Roni“. Zusammen mit 14 Kollegen fischte er am 22. Dezember 2018 im Krakatau Archipel. Er beschreibt den Paroxysmus als „ungewöhnlich“, scheinbar war er stärker als die Eruptionen zuvor. Als es vulkanische Blitze gab, beschlossen die Fischer das Archipel zu verlassen und fuhren in ihren Booten Richtung Heimat. Roni erwähnt noch, dass sie an diesem Tag ungewöhnlich viele Fische fingen. Ohne weiter Warnzeichen kam es plötzlich zu riesigen Wellen. Der Fischer sah, wie die flache Insel Sertung von den Wellen komplett überspült wurde. Sertung liegt 3 km von Anak Krakatau entfernt. Es gab 4 Wellen und er schätzt die höchste auf 25 m. Roni und ein anderer Fischer gingen scheinbar über Bord (hier widerspricht sich der Bericht ein wenig) und schwammen (oder fuhren) zur Insel Sertung. Sie banden sich an Bäumen fest, damit die Wellen sie nicht fortspülen konnten und verharrten so die ganze Nacht. Am nächsten Morgen entdeckten die beiden Freunde, das es noch weitere Überlebende gab, die sich auf ähnlicher Weise gerettet hatten. 5 Tage harrten sie auf Sertung aus, ohne dass Hilfe kam. Sie ernährten sich von Kokosnüssen. Am Sonntag beschlossen sie zur nächsten bewohnten Insel zu schwimmen (daher gehe ich davon aus, dass beide Fischer über Bord gingen) und bauten sich Schwimmhilfen aus Strandgut. Zu 4. brachen sie Richtung Sebesi auf. Am nächsten Morgen erreichten 3 von ihnen die Insel. Insgesamt wurden von den 15 Fischern 7 gerettet. 1 Mann ertrank definitiv, 7 weitere gelten als vermisst.
Sollte dieser Bericht der Wahrheit entsprechen, dann wundere ich mich doch sehr, warum die indonesischen Behörden nicht nach den Fischern suchten. Es ist allgemein bekannt, das sich in dem Archipel praktisch immer Fischer aufhalten. Oft mischen sich unter diesen Touristen. Schließlich ist das Krakatau-Archipel in einem Nationalpark geschützt. Vor der Katastrophe gab es eine 2 km Sperrzone um den Krater des Anak. Somit war es erlaubt sich auf den umliegenden Inseln aufzuhalten. Künftig sollte es jedem Besucher des Archipels klar sein, dass er im Notfall auf sich alleine gestellt ist und zumindest einige Tage selbständig überleben muss, solle es zu einer erneuten Katastrophe kommen.
Quelle: youtube