Kolumbien: Explosion eines Schlammvulkans

Mögliche Gasexplosion am Schlammvulkan San José de Mulatos – Videos zeigen Feuersäule

Am Montag berichteten kolumbianische Medien von einem möglichen Ausbruch des Schlammvulkans San José de Mulatos, der nahe der Stadt Turbo im Departement Antioquia liegt. Die Region an der Nordwestküste Kolumbiens steht oft in der Lokalpresse, da hier Flüchtlingsrouten verlaufen und es eine hohe Kriminalität gibt. Derzeit untersucht der Geologische Dienst Kolumbiens den Vorfall und hat Spezialisten in die Region entsandt. Allerdings erschweren schwere Regenfälle die Untersuchungen.

Vom vermeintlichen Ausbruch gehen Videos viral, die eine hoch aufsteigende Flammensäule und schwarzen Rauch zeigen, die hinter Bäumen in den Himmel schießen. Im Vordergrund erkennt man eine Hütte und fliehende Menschen. Allerdings kann man den Boden nicht erkennen und sieht den Ursprung der Feuersäule nicht, so dass theoretisch auch eine Gaspipeline explodiert sein könnte.

Daher erklärte der Geologische Dienst, dass noch unklar sei, ob es sich tatsächlich um die Eruption eines Schlammvulkans handelt. Der technische Direktor John Makario Londoño kündigte an, dass alle notwendigen Maßnahmen ergriffen würden, um vor Ort Nachforschungen anzustellen. Laut dem Bürgermeister von Turbo, Alejandro Abuchar, gab es zuvor Berichte über vulkanische Aktivitäten.

Londoño erklärte gegenüber der Presse, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass es sich um einen Ausbruch eines Schlammvulkans handelt, von denen es in diesem Gebiet mehrere gibt. Entsprechend häufig käme es zu Eruptionen. Er hob hervor, dass diese Schlammvulkane sich deutlich von magmatischen Vulkanen unterscheiden, die Lava und Magma freisetzen und weiträumige Auswirkungen haben können. Stattdessen sind die Ausbrüche von Schlammvulkanen meist klein und begrenzt. Die vermeintlichen Explosionen in kursierenden Videos seien wahrscheinlich auf entzündetes Methangas zurückzuführen.

Das Ereignis löste Panik unter den Landbewohnern an der Karibikküste aus und Hunderte Personen sollen geflohen sein. Todesopfer gab es keine, doch es wird von einigen leichtverletzten Personen berichtet. Ich vermute, dass sie sich auf der Flucht verletzten.

Ob es einen Zusammenhang mit dem starken Erdbeben Mw 6,8 in Kuba gibt, das sich am Sonntagabend manifestierte, ist spekulativ. Zwischen dem Epizentrum und der kolumbianischen Küste liegen gut 1200 Kilometer. Komplett auszuschließen ist es aber nicht, dass die Vibrationen des Bebens den Austritt des Methangases getriggert haben. Wie sich das Gas entzündet hat, bleibt vorerst unklar.

Update: Ein weiteres Video aus einer anderen Perspektive zeigt eine aufsprudelnde Schlammfontäne vor der Explosion. Die Schlammfontäne war mehrere Zehnermeter hoch. Leider verkackte die filmende Personen den Moment der Explosion durch Wackler. Trotzdem sind es recht spektakuläre Aufnahmen, die man nicht jeden Tag sieht und bestätigen dass es sich tatsächlich um eine Schlammvulkaneruption handelte.