Die Show am Kilauea geht weiter! Gestern ereignete sich am Hamema’uma’u-Krater eine weitere Kollaps-Explosion mit der Energiefreisetzung äquivalent zu einem Erdbeben der Magnitude 5,3. Diese Ereignisse finden seit Ende Mai statt und erfolgen grob in einem Abstand von 24 Stunden. Die Magnituden dieser Ereignisse streuen nur wenig. Es wurde wieder eine Dampf-Aschewolke generiert. Da diese Eruptionswolken wenig Asche enthalten und nicht sonderlich hoch aufsteigen, reduzierte das USGS den Alarmstatus für den Flugverkehr auf „orange“. Das besondere an dem gestrigen Ereignis war, dass das Explosionsbeben Steinschläge am nördlichen Calderarand auslöste. Die anhaltende Subsidenz des Gipfelbereichs zeigt auch dort Wirkung.
Im Puna-Distrikt geht der Lava-Ausstoß weiter. Spalte 8 ist weiterhin aktiv und speist den bekannten Lavastrom, der bei Kapoho ins Meer mündet. Dort waren am Wochenende Unterwasserexplosionen zu bewundern. Diese entstanden dadurch, dass ein Lavastrom in einem Tunnel bis vor das Lava-Delta floss und Unterwasser austrat.
Anak Krakatau mit Ascheeruption
Anak Krakatau eruptierte heute eine Aschewolke die eine Höhe von 1 km über dem Krater erreichte. Es gibt eine entsprechende Meldung beim VAAC Darwin. Sehr wahrscheinlich war es die stärkste Eruption, seitdem der Vulkan letzte Woche erwachte. Die Seismik ist deutlich erhöht. Die Aktivität könnte sich in den nächsten Wochen steigern.
Vulkane Guatemalas
Die 3 Vulkane Fuego, Pacaya und Santiaguito sind weiterhin aktiv und erzeugen schwache bis moderate explosive Eruptionen.
Der Fuego eruptiert bis zu 5 Mal pro Stunde. Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4500 ü.NN auf. Ein Anwohner berichtete mir, dass immer noch Lahar-Gefahr besteht und er nicht in sein Haus zurückkehren darf. Viele Anwohner leben seit dem großen Ausbruch Anfang des Monats in Notunterkünften, oder bei Freunden und Verwandten.
Am Pacaya ist weiterhin der McKenney Krater aktiv. Strombolianische Eruptionen fördern glühende Tephra. Der ehemalige Hornito im Krater ist zu einem eigenständigen Kegel herangewachsen, welcher den Kraterrand deutlich überragt. Ein Aufstieg zum Gipfelkrater ist weiterhin verboten.
Vom Santiaguito werden Dampf-Exhalationen gemeldet, unter denen sich gelegentliche Ascheeruptionen mischen. Die Eruptionen scheinen vergleichsweise schwach zu sein. Ob es noch zu den spektakulären ringförmigen Eruptionen aus dem Lavadom kommt, ist mir leider nicht bekannt.