Kilauea: Weihnachtseruption setzt sich fort

Vulkanausbruch am Kilauea starteten nach Pause am Heiligabend erneut – Lavafontänen speisen Lavasee

Die Eruption am Kilauea auf Hawaii setzte nach einer mehrstündigen Pause gestern wieder ein und überflutete den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters erneut mit Lava.

Die sogenannte Weihnachtseruption begann in der Nacht zum 23. Dezember und war zunächst ca. 13 Stunden lang aktiv, bevor eine mehrstündige Pause begann. Doch die Eruption setzte gestern Morgen gegen 08:00 Uhr HST (bei uns war es bereits 18:00 Uhr) wieder ein. Zunächst quoll die Lava vergleichsweise ruhig aus Schloten am südwestlichen Kraterrand, die auch während der ersten Aktivitätsphase am stärksten eruptierten. Im Verlauf des Vormittags steigerte sich die Aktivität bis hin zum erneuten Erscheinen von Lavafontänen, die gegen 11:00 Uhr HST einsetzten und deren Höhe ich auf gut 40 – 50 m schätze.

Wie zuvor beschränkt sich die eruptive Aktivität auf den Halemaʻumaʻu-Krater und den herabgefallenen Block innerhalb der Caldera. Die Vulkanologen vom HVO betonen, dass in den kommenden Tagen Schwankungen in der Intensität möglich sind. In der östlichen und südwestlichen Riftzone des Kīlauea wurde keine ungewöhnliche Aktivität festgestellt.

Bis gestern Mittag hatten sich Lavaströme über den gesamten Kraterboden ausgebreitet und auch das abgesunkene Blockgebiet im Osten erreicht. Insgesamt wurden etwa 2,6 Quadratkilometer mit Lava bedeckt, was rund einem Viertel des Calderabodens entspricht. Während des Höhepunkts des Ausbruchs wurden glühende Bomben, Bimsstein und Peles Haare in Windrichtung abgelagert.




Instrumentale Messungen des HVO am Kilauea

Die Seismizität am Gipfel war in den letzten 24 Stunden gering. Das seismische Netzwerk registrierte lediglich 8 schwache Erdbeben. Während der ersten Eruptionsphase wurde starker Tremor registriert, der jedoch gegen 15:00 Uhr deutlich nachließ. Die neue Eruptionsphase ruft nur einen schwachen bis mittelstarken Tremor hervor.

Offenbar funktionieren die Neigungsmesser doch, denn sie registrierten nach dem Ausbruchsstart eine schnelle bis mäßige Deflation des Gipfels, gefolgt von einer langsamen Aufblähung ab 15:00 Uhr. Die Daten werden auf einer neue Grafik übertragen.

Schwefeldioxid-Emissionen wurden während der frühen Ausbruchsphase auf über 100.000 Tonnen pro Tag geschätzt, sanken jedoch bis Mittag vor der Pause auf etwa die Hälfte. Heute Morgen gegen 10:00 Uhr zeichnete ein Infraschall-Array ein Signal auf, das einer niedrigen Fontäne entspricht.

MIROVA zeigt eine sehr hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 6500 MW an. Zeitweise wurden extrem hohe Werte gemessen, die fast doppelt zu hoch waren.