Am Kilauea auf Hawaii beobachten Wissenschaftler derzeit ein seltenes Phänomen: Die Geburt eines Kratersees. Die 3 kleinen Wasseransammlungen, die letzte Woche auftauchten, wachsen und vereinten sich nun zu einer größeren Ansammlung. Bis jetzt kann man bestenfalls von einem embryonalen Kratersee sprechen, doch man kann davon ausgehen, dass er weiter an Größe zulegen wird.
Unklar ist bis jetzt die Herkunft des Wassers? Ist es Regenwasser, Grundwasser, oder hydrothermales Wasser? Es ist auch eine Kombination mehrere quellen möglich. Der Kraterboden liegt auf jeden Fall ein gutes Stück unterhalb des Grundwasserspiegels. Daher fürchtete man im letzten Jahr auch, dass Wasser nachströmen würde, als der Magmaspiegel im Schlot fiel. Es wurde schon Vorausgesagt, dass mächtige phreatomagmatische Eruptionen entstehen würden, was allerdings ausblieb.
Die Forscher sind einerseits fasziniert von dem Vorgang, andererseits beobachten sie die Entwicklung besorgt: sollte ein großer Kratersee entstehen, wächst die Gefahr phreatomagmatischer Explosionen, sobald das Magma wieder in das Fördersystem unter dem Krater eindringt. Noch sucht man nach einem geeigneten Standort für ein neues Museum nebst Besucherplattform, doch wenn tatsächlich ein Kratersee entsteht und es zu phreatomagmatische Explosionen kommen könnte, wird man das neue Museum ein Stück weit entfernt vom vergrößerten Krater errichten müssen.
Seit Sommer 2018 ist das berühmte Jagger-Museum am Calderarand gesperrt: Infolge der Eruption kollabierte der Halema’uma’u Krater und wuchs bis an den Rand der Caldera heran. Risse durchzogen umliegende Strassen und auch die Besucherplattform am Museum. Die Exponate der Ausstellung wurden bereits im letzten Jahr in Sicherheit gebracht. Zur Zeit haben nur noch Mitarbeiter des Nationalparks, sowie die Vulkanologen Zutritt zum gesperrten Bereich. Sehr wahrscheinlich wird das auch noch eine Weile so bleiben.