Kilauea auf Hawaii steigerte Seismizität – Tägliche Updates vom HVO
Mein letztes Update zum Kilauea auf Hawaii ist nun schon ein Weilchen her, was daran liegt, dass der Vulkan seit der Bildung eines Magmatischen Gangs im Februar ziemlich still war. In den letzten Tagen zog die Seismizität unter dem Schildvulkan wieder an, was die Vulkanologen des HVOs soweit alarmierte, dass sie wieder tägliche Updates veröffentlichen.
Die Aktivitätssteigerung war schleichend und begann bereits vor drei Wochen. Seitdem variierte die Seismizität zwischen typischen flachen Erdbeben in Tiefen von 1–4 km unter der südlichen Caldera-Region und tieferen Erdbeben in Tiefen von 5–10 km direkt unter der Kīlauea-Caldera.
Zwischen dem 16. und 19. Aprils ereigneten sich in einer Tiefe von 8–10 km unterhalb des Gipfels ein Erdbebenschwarm: Es wurden täglich mehr als 120 Erschütterungen detektiert, die auf eine Bewegung von Magma hindeuteten. Die Seismizität hat sich seitdem wieder auf ein niedrigeres Niveau eingestellt.
Der Gipfel des Kīlauea bleibt aufgebläht. Auf Monatssicht hob sich der Boden im Gipfelbereich um 16 µ-rad. Die Bodenhebung hat wieder das Niveau wie vor der Gangbildung im Februar erreicht, womit die Eruptionswahrscheinlichkeit steigt. Die Schwefeldioxid (SO2) Emissionsraten sind seit Oktober 2023 niedrig. Am 8. April wurde eine SO2-Emissionsrate von etwa 96 Tonnen pro Tag gemessen.
Die Seismizität in der oberen East Rift Zone und der Southwest Rift Zone des Kīlauea bleibt gering. Es wurden keine ungewöhnlichen Aktivitäten entlang der mittleren und unteren Abschnitte der East Rift Zone festgestellt. Die Rift-Zonen werden weiterhin genau überwacht.
Die kontinuierlichen Gasüberwachungsstationen windabwärts von Puʻuʻōʻō in der Middle East Rift Zone zeigen weiterhin niedrige SO2-Werte, was darauf hindeutet, dass die SO2-Emissionen vernachlässigbar sind.
Die Analyse zeigt, dass der Erdbebenschwarm eine starke, niederfrequente Komponente hatte, was auf eine Bewegung von Magma im Gipfelsystem hinweist. Die Tiefe dieser Aktivität war tiefer als üblich und wird weiterhin genau überwacht. Es ist unklar, ob dies zu einem Ausbruch führen wird, aber ein Ausbruch in der Gipfelregion des Kīlauea ist möglich.