Episode 15 des anhaltenden Halemaʻumaʻu-Ausbruchs – Über 300 m hohe Lavafontänen
Die 15. Lavafontänen-Episode des (on-off) Halemaʻumaʻu-Ausbruchs ist gerade zu Ende gegangen. Sie begann nach einigen Verzögerungen, während denen die Inflation stockte und man bereits mit einem früheren Beginn der Eruption rechnete, mit einem mehr als 24-stündigen Vorspiel, das zunächst durch starke zyklische Entgasungen geprägt war – den sogenannten Gas-Pistons. Anschließend stieg Lava in einem der beiden Schlote auf und bildete einen kleinen Lavasee. Wenig später zeigte auch der andere Schlot eine vergleichbare Aktivität, und es kam zum Überlaufen der Lava, wodurch Lavaströme entstanden, die über den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters flossen und Lavablasen aufstiegen.
Kurz nach 10:00 Uhr HST des 26. März begann der Übergang zu hohen Lavafontänen. Innerhalb der ersten 30 Minuten stiegen die Fontänen rasch auf über 180 Meter an. Später erreichten sie kurzzeitig maximale Höhen von über 305 Metern. Die Lava flutete den Kraterboden.
Die Aktivität schwankte, sodass es zwischen 11:00 und 12:00 Uhr HST sowie gegen 13:30 Uhr HST erneut zu diesen extrem hoch aufsteigenden Fontänen kam. Das waren die höchsten Fontänen des Ausbruchs, der bereits am 23. Dezember letzten Jahres begann und nun in 15 Episoden erfolgte.
Im weiteren Verlauf der Episode traten sporadisch Fontänenhöhen zwischen 180 und 250 Metern auf. Die höchsten Auswurfshöhen wurden nur kurz erreicht, während die 180 Meter hohen Fontänen länger anhielten. Die Fontänen am Nordschlot stellten ihre Aktivität bereits gegen 12:00 Uhr HST ein, während die südliche aktiv blieb. Kurz nach 13:30 Uhr HST begann sich die südliche Fontäne zu neigen und schoss Lava in einem Winkel von bis zu 45 Grad in südöstlicher Richtung in die Luft. Es kam zu Lapilliregen, der auf den Livecams gut zu beobachten war. Zudem gibt es Berichte, dass sich Peles Haare weitläufig verteilten. Gegen 17:30 Uhr HST richtete sich die südliche Fontäne wieder auf, wobei ihre Höhe zwischen 150 und 215 Metern lag.
Schließlich endete die Lavafontänen-Episode Nr. 15 am 26. März um 19:10 Uhr HST, als die südliche Fontäne verstummte. Insgesamt dauerte diese Episode etwas mehr als 31 Stunden, wobei die letzten neun Stunden von hohen Fontänen geprägt waren.
Während der Eruption bedeckten Lavaströme etwa 80–90 % des Bodens von Halemaʻumaʻu, der im südlichen Teil der Kīlauea-Caldera liegt. Schwache Winde führten dazu, dass Peles Haare und Tephra in öffentlichen Bereichen des Hawaii-Volcanoes-Nationalparks sowie in besiedelten Gebieten nahe dem Kīlauea-Gipfel abgelagert wurden.
Der Neigungsmesser der Station UWD verzeichnete während der Episode eine Deflation von knapp 9 Mikroradian. Das Ende des Ausbruchs ging mit einem raschen Neigungswechsel von Deflation zu Inflation am Gipfel sowie einer Abnahme der seismischen Erschütterungen einher. Es ist anzunehmen, dass sich der Vulkan bereits auf die nächste Episode vorbereitet. (Quelle USGS)