Am Kilauea auf Hawaii ist die 14. eruptive Episode voll im Gang – hohe Lavafontäne wird gefördert
Die sehnsüchtig erwartete eruptive Episode Nr. 14 ist seit gut einer Stunde (06:50 HST) voll im Gange und erzeugt mehrere Hundert Meter hoch aufsteigende Lavafontänen aus dem Nordschlot am Rand des Halema’uma’u-Kraters. Die Anfangsphase der Lavafontäne war besonders spektakulär: Beide Schlote spien hohe Lavafontänen aus und es wurde so viel Lava gefördert, dass der Kraterboden regelrecht mit Lava überflutet wurde. Diese Phase endete gegen 07:45 HST. Seitdem ist nur noch ein Schlot aktiv, doch da bereits während des Vorspiels die Aktivität zwischen den beiden Schloten hin und her switchte, kann es sein, dass auch der zweite Schlot bald wieder mit einstimmt.
Das HVO stellt wieder einen Livestream bei YouTube zur Verfügung, auf dem man das Geschehen prima verfolgen kann. Wer die Anfangsphase verpasst hat, kann sich in den nächsten Stunden noch die Aufzeichnung angucken.
Einsetzende Deflation gemessen
Mit dem Einsetzen der Lavafontänen-Tätigkeit begann auch wieder eine Phase mit Deflation, die ein Absacken des Gipfels bewirkt. Die Hangneigung verringert sich im Sturzflug.
Vor der Hochphase der Episode gab es mehrere Erdbeben mit Magnituden im Zweierbereich. Sie manifestierten sich aber nicht im Gipfelbereich des Vulkans, sondern unter der Küstenebene. Ob es einen direkten Zusammenhang mit der Eruption gibt, ist ungewiss.
Während ich diese Zeilen hier schreibe, wird gerade auch wieder der zweite Förderschlot aktiv und beginnt, eine Lavafontäne zu fördern. Es bleibt also bei einer alternierenden Tätigkeit.
Warnung vor Vulkangefahren am Kilauea
Das HVO warnt vor den üblichen Gefahren, die von der Lavafontänen-Tätigkeit für die Anwohner des Kilauea ausgehen. In erster Linie kann der hohe Gasausstoß zu einem Problem werden. Während in ruhigeren Phasen ca. 1200 Tonnen des Gases pro Tag emittiert werden, klettert der Wert in Phasen wie wir sie gerade erleben bis auf 50.000 Tonnen am Tag. Dadurch kann eine Gesundheitsbelastung für Anrainer entstehen. Zudem kommt es zur Bildung von Peles-Haaren. Die feinen Lavafäden verteilen sich mit dem Wind und können Haut- und Augenreizungen hervorrufen.