Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Aktivität: Hawaiianisch
Lavafontänen und Lava Spattering aus dem Hornito
Der Kilauea auf Big Island Hawaii bleibt aktiv und eruptiert weiterhin Lava im Halema’uma’u-Krater. Die Aktivität konzentriert sich auf den südwestlichen Bereich des Kraters. Am aktivsten ist der Förderschlot der sich in der Kraterwand bildete. Dort gibt es intensives Lavaspattering, das glühende Tephra über 10 m hoch auswirft. Das Spattering steigerte sich zeitweise zu kleinen Lavafontänen. Aus dem Schlot läuft auch gelegentlich ein Lavastrom über. Die meiste Lava tritt aber aus einer Öffnung an der Basis des Hornitos aus. Sie bildet einen Lavastrom, der einen sekundären Lavasee speist. Dieser füllt den Krater weiter auf und sorgt dafür, dass sich der Boden des Kraters langsam hebt. Die Lava fließt in einer Kaskade in das tiefe gelegene Becken des primären Lavasees, den wir bereits von den letzten Eruptionen kennen. Gestern verlangsamte sich die Zirkulation des Lavasees und heute morgen kann ich ihn auf den Livecam-Aufnahmen nicht mehr erkennen. Entweder kam die Zirkulation hier zum Erliegen, oder der Lavasee ist vom Lavastrom überrollt worden und von diesem überlagert.
Im nördlichen und östlichen Teil des Kraters wurde im Laufe des vergangenen Tages keine aktive Lava beobachtet.
Gestern Morgen begannen die Neigungsmesser in der Gipfelregion einen mäßig deflationären Trend zu messen. Er hält auch heute noch an. Es wird mehr Lava eruptiert, als an Magma aufsteigt. Die seismische Aktivität des Gipfels wird von eruptivem Tremor dominiert – ein Signal, das aus Flüssigkeitsbewegungen resultiert und üblicherweise mit eruptiver Aktivität in Verbindung gebracht wird. Täglich gibt es bis zu 30 vulkanisch-bedingte Erdbeben.
Die vulkanischen Gasemissionen in der Region sind weiterhin erhöht: am Freitag, dem 16. Juni, wurde eine Schwefeldioxid (SO2)-Emissionsrate von etwa 6.300 Tonnen pro Tag gemessen.
Weder am Ostrift noch am Südwestrift gibt es ungewöhnliche Aktivität, diese konzentriert sich einzig und alleine auf die Gipfelcaldera.