Kilauea: 10. eruptive Episode hat begonnen

Kilauea fördert eine hohe Lavafontäne – 10. eruptive Episode der aktuellen Ausbruchsphase

Am Kīlauea auf Hawaii begann heute (gestern Abend Hawaii-Zeit) die 10. Episode der aktuellen Eruptionsphase, die am 23. Dezember letzten Jahres ihren Anfang nahm. Nach einem mehrstündigen Vorspiel mit Lavaspritzern manifestierte sich um 20:22 HST eine Lavafontäne, die einen Lavastrom speiste, der sich auf dem Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters ausbreitet und wie ein Lavasee aussieht, aber keiner ist. Bei der Eruptionsphase handelt es sich genau genommen um eine On-Off-Eruption, die vom HVO als ein Ausbruch gewertet wird, der episodisch auftritt. Die Eruptionen folgen dabei einem sogenannten Deflations-Inflations-Rhythmus, wie man ihn bereits aus Zeiten mit einem aktiven Lavasee kennt: Während einer Deflationsperiode sank der Spiegel des Lavasees. Die Schmelze floss damals vermutlich ins Ostrift in Richtung des Puʻu ʻŌʻō-Kraters ab. Während der Inflationsphase hob sich der Spiegel des Lavasees. Nun sammelt sich das Magma während einer Inflationsphase, und sobald es eruptiert, setzt Deflation ein. Sobald ein gewisser Pegel der Entleerung erreicht ist, endet die Eruption und die Inflation hebt den Boden wieder an.

Die Gefahren der Eruption umfassen vulkanische Gasemissionen und Peles Haar, die den Park und nahegelegene Gemeinden betreffen können. Da sich die Eruption auf den Gipfelbereich beschränkt, geht für die Bewohner der Region ansonsten keine Gefahr von dem Ausbruch aus.

Die 9. Eruptionsepisode endete am 12. Februar nach über 22 Stunden eruptiver Tätigkeit. Lavafontänen aus nördlichen und südlichen Öffnungen am Südwestrand des Calderbodens speisten Lavaströme, die etwa 50-60 % des Kraterbodens bedeckten.

Seit dem Ende der Episode zeigte das Neigungsmessgerät eine langsame Inflation des Gipfels mit einer durchschnittlichen Rate von 1,5 bis 2 Mikroradian pro Tag. Seismische Aktivität blieb erhöht, jedoch ohne bedeutende Erdbeben.

Die Schwefeldioxidemissionen während der Episode werden auf über 10.000 Tonnen am Tag geschätzt. In der Eruptionspause fiel der Wert auf ca. 1.000 Tonnen am Tag.