Sintflutartige Regenfälle lösen nach Dürre Überschwemmungen in Kenia aus – Auch Hauptstadt betroffen
Im ostafrikanischen Kenia verursachten seit Tagen anhaltende, sintflutartige Regenfälle schwere Überschwemmungen, von denen weite Tele des Landes betroffen sind. Es gab Tote und Verletzte, deren genaue Anzahl offen ist. In Medienberichten ist von mindestens 32 Todesopfern die Rede. Mehrere Personen gelten als Vermisst. Alleine in Nairobi sind mehr als 60.000 Menschen von den Überflutungen direkt betroffen. Bilder zeigen überflutete Straßen und Slums, die unter Wasser stehen. Die marode Kanalisation ist überlastet und Fäkalien durchmischen sich mit dem Flutwasser. Zudem treibt Unrat in den Wassermassen. Besonders in den Elendsvierteln herrscht Choleragefahr. Der Verkehr kam lokal zum Erliegen und Tausende sind obdachlos geworden. Verzweifelte Menschen blockierten aus Protest am Mittwoch wichtige Hauptstraßen, und forderten von der Regierung schnelle Hilfsprogramme. Die Polizei löste die Blockaden unter zu Hilfenahme von Tränengas und Schlagstöcken auf.
In anderen Regionen des Landes regnete es ebenfalls ungewöhnlich stark und es kam zu Erdrutschen, von denen auch die Eisenbahn betroffen ist. Ein Abschnitt der Eisenbahnlinie Nairobi-Kisumu wurde Kreis Kiambu durch einen Erdrutsch zerstört. In einem Fluss der Region kam es zu einer Schlammflut, die Häuser und Bauernhöfe begrub.
Die Überflutungen treffen nicht nur Kenia, sondern auch andere Länder Ostafrikas. So wird aus dem benachbarten Tansania bereits von 58 Toten infolge der Regenfälle berichtet. In Burundi sind gut 100.000 Menschen auf der Flucht vor dem Hochwasser.
Im Osten Afrikas herrscht zwischen März und Mai Regenzeit, die oft sehnlichst erwartet wird. Doch dieses Jahr fällt sie besonders regenreich aus. Klimatologen sehen einen Zusammenhang mit dem Klimaphänomen El Nino und den ungewöhnlich hohen Meerwassertemperaturen, die nun seit fast einem Jahr Sorgen bereiten. Hierfür wird der anthropogene Klimawandel verantwortlich gemacht.
Die Wetterprognosen für Kenia geben keinen Grund zur Annahme, dass sich die Situation kurzfristig entspannt, denn es sind weitere Regenfälle vorausgesagt.
Die gute Nachricht zum Regen in Kenia
Wer Vnet regelmäßig liest, der weiß, dass ich zusammen mit meiner aus Nairobi stammenden Lebensgefährtin ein Grundstück im Riftvalley gekauft habe, wo ich demnächst eine seismische Messtation aufbauen möchte. Obwohl das Grundstück nur 30 Kilometer Luftlinie von Nairobi entfernt liegt, gibt es dort keine Überflutungen. Doch die starken Regenfälle haben dazu geführt, dass die Natur ihren Turbo einschaltet und Pflanzen geradezu aus dem Boden schießen. Tatsächlich kamen kürzlich auch ein paar Elefanten auf ihrer Wanderung vorbei und freuten sich ebenfalls über das frische Grün.