Kelut mit Hydrothermaler Aktivität

  • Am Kelut verfärbte sich der Kratersee
  • Es gibt Turbulenzen im Wasser
  • Die Seismizität ist unauffällig

Der indonesische Vulkan Kelut (auch Kelud geschrieben) beherbergt einen Kratersee, dessen Wasser sich relativ schnell verfärbt zu haben scheint. Vulkanspotter L.A. Øystein veröffentlichte gestern in den Sozialen Medien Bilder des Kratersees, und verglich sie mit Fotos aus dem Jahr 2019. Damals zeigte das Wasser eine bräunlich-trübe Färbung, jetzt ist es türkisblau. Außerdem erkennt man Turbulenzen an der Wasseroberfläche, die auf Fumarolen hindeuten, bzw. Hydrothermalquellen am Kraterboden vermuten lassen. Øystein schreibt dazu, dass sich das Wasser ziemlich schnell in den letzten Wochen verfärbt haben muss. Er ist auf eine Stellungnahme der Vulkanologen vom VSI gespannt, die die Vorgängen am Kelut sicherlich im Auge haben. Auf der Seite des VSI sind keine außergewöhnlichen Vorkommnisse am Vulkan vermerkt. Täglich gibt es einige lokale tektonische Erdstöße. In diesem Jahr wurden nur 2 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Wassertemperatur schwankt um 30 Grad Celsius.

Vom Kelut-Kratersee ging große Gefahr aus

Die türkise Wasserfärbung am Kelut ist interessant, aber nicht ganz so ungewöhnlich, denn es gibt auch ältere Fotos, bei denen das Wasser dementsprechend aussieht. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang zwischen trüben Wasser und starken Regenfällen, die Sedimente in den See eintragen. Die aktuelle Wasserverfärbung könnte aber schon mit verstärkter fumarolischer Tätigkeit im Zusammenhang stehen.

Ursprünglich war der Kratersee viel größer. 1926 legte man ein Tunnelsystem an, um den See zu entwässern und den Spiegel niedrig zu halten. Grund für die Entwässerung des Kratersees, war ein großes Lahar-Potenzial beim Überlaufen des Sees. Am 19. Mai 1919 kamen bei einer Eruption des Kelut 5110 Menschen ums Leben, weil Schlammströme die Umgebung fluteten.

Der Kelut liegt im Osten Javas, in Nachbarschaft zur Stadt Malang, von der aus man auch die Tengger-Caldera mit Bromo und Semeru erreicht. Der Kelut ist für starke Eruptionen in Verbindung mit Domwachstum bekannt. Im Jahr 2007 wuchs plötzlich ein Dom aus dem Kratersee empor und verdrängte diesen. Zuvor gab es erhöhte Seismizität und stark steigende Wassertemperaturen. Im folgenden Jahr stellte der Dom sein Wachstum ein. Erst im Februar 2014 kam es zu starken explosiven Eruptionen, in dessen Folge 3 Menschen starben. Im 300 km entfernten Yogyakarta waren die Explosionen zu hören gewesen. Dort kam es auch zu Ascheniederschlag. Seitdem ist der Vulkan ruhig. Dennoch wird er vom VSI überwacht und es gibt tägliche Updates zum Status des Vulkans. Der Alarmstatus steht auf „grün“.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch erwähnen, dass es im Lago D’Averno (Campi Flegrei) Wasserverfärbungen gibt. Dort wurde es aufgrund einer Algenblüte rosa. Es wird spekuliert, dass vulkanische Gase vermehrt Nährstoffe in den See eingebracht haben, doch dazu später mehr.