- Am Kawah Ijen stieg die Zahl der vulkanotektonischen Erdbeben
- Es kommen wieder mehr Touristen um den Schwefelbrand zu sehen
- Dank einer neuen Sendeanlage, können Bilder gleich geteilt werden
Vulkanotektonische Erdbeben am Kawah Ijen
Der indonesische Vulkan Kawah Ijen ist vor allem wegen seines Schwefelabbaus bekannt. Der Abbau geschieht in Handarbeit und ist ein beinharter Knochenjob, denn die Minenarbeiter brechen den Schwefel nicht nur mit Eisenstangen aus der Kraterwand heraus, sondern müssen ihn auch noch in zentnerschweren Körben aus den Krater hinausschleppen. Dabei atmen sie die schädlichen Schwefelgase ein, die ihre Lungen zerfressen. Doch neben den alltäglichen Belastungen, denen die Arbeiter ausgesetzt sind, droht ihnen auch der Tod infolge einer Eruption. Das Schwefelfeld befindet sich neben einem extrem sauren Kratersee und es kann jederzeit zu phreatischen Eruptionen kommen. Die Gefahr hierfür scheint aktuell zu steigen, denn die Seismometer registrieren in den letzten Tagen eine Zunahme der Seismizität. Während normalerweise täglich um 10 vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet werden, sind es nun bis zu 35 Beben am Tag. Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Gesteinsbruch infolge von Fluidbewegungen. Sehr wahrscheinlich sind es im Falle des Kawah Ijens vulkanisches Gas und Hydrothermalwasser, dass sich im Untergrund bewegt, aber auch diese Manifestationen benötigen eine Wärmequelle als Motor. Diese findet sich in einem Magmenkörper, der nun weiter aufheizen könnte. Ein weiterer Grund für die erhöhte Seismizität könnte ein stärkerer Zustrom an Grundwasser sein, wie er in der Regenzeit typisch ist.
Tourismus lebt nach Lockdown auf
Noch steht der Alarmstatus des Vulkans Kawah Ijen auf „grün“. Eine Erhöhung auf „gelb“ würde wahrscheinlich die Etablierung einer Sperrzone mit sich bringen. Meistens dürfen die Minenarbeiter dann noch in den Krater absteigen, doch für Touristen gilt ein Verbot oft früher. Das wäre für den gerade wieder auflebenden Tourismus nach dem Corona-Lockdown fatal, denn am Kawah Ijen lebt man längst nicht nur von den Einnahmen des Schwefelabbaus. Seit einigen Jahren erlebt der Vulkantourismus am Ijen einen Boom, seitdem bekannt wurde, dass der Schwefel nachts brennt und elektrische blau brennende Schwefelflüsse erzeugt. Freilich würde der Schwefel auch tagsüber brennen, doch erstens sieht man die Flammen dann nicht und zweitens wird der Schwefel gelöscht, damit ihn die Arbeiter abbauen können.
Neue Mobilfunkanlage am Kawah Ijen
Nicht zuletzt um die Touristen zu bedienen, wurde in der letzten Woche eine neue Telekommunikationsanlage eingeweiht. So gibt es nun auch ein Mobilfunknetz am Krater, so dass man im Notfall Hilfe rufen kann. Doch in erster Linie dürfte das Netz genutzt werden, damit die Touristen ihre Fotos sofort in den Sozialen Medien teilen können.