Vulkan Karymsky explodiert 6 Mal und lässt Asche bis auf 10 Kilometern Höhe steigen
Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka, über die ich heute bereits in Bezug auf Erdbeben und Vulkane geschrieben habe, kam es nun zu einer Eruption des Vulkans Karymsky. Wie KVERT berichtet, beobachtete eine Gruppe von Vulkanologen, die in der Uzon-Caldera unterwegs war, wie der Karymsky sechs Explosionen erzeugte. Vulkanasche soll demnach bis auf 10 Kilometer Höhe aufgestiegen sein.
Das VAAC Tokio brachte drei VONA-Warnungen für den Flugverkehr heraus und stellte fest, dass die Aschewolken zunächst in Richtung Nordwesten drifteten. Später wechselte die Windrichtung in die entgegengesetzte Richtung. Piloten meldeten Vulkanasche in 6–7 Kilometer Höhe, was nicht unbedingt einen Widerspruch darstellt: Offenbar war die Initialeruption die stärkste, und nachfolgende Explosionen förderten die Asche weniger hoch.
Interessant ist, dass es sich hierbei um eine echte Eruption handelte und nicht nur um sekundäre Aschewolken, die vom Wind aufgewirbelt wurden, wie es gestern am Shiveluch der Fall war. Es besteht also die Möglichkeit, dass dieser Ausbruch eine Reaktion des Vulkans auf das Erdbeben mit einer Magnitude von 6,0 darstellt, das sich in den frühen Morgenstunden bei Petropavlovsk ereignet hatte. Wissenschaftlich beweisen lässt sich diese Hypothese allerdings nicht. Ein direkter Nachweis solcher Ereignisse, bei denen Erdbeben Vulkanausbrüche triggern, ist selten und gelingt nur mit großem Forschungsaufwand.
Der Karymsky liegt im östlichen Teil der Kamtschatka-Halbinsel in einer unbewohnten Gegend unweit der Küste. Der Vulkan erhebt sich etwa 1.536 Meter über dem Meeresspiegel und ist mit einer Caldera assoziiert, in der sich ein See gebildet hat. Bis vor wenigen Jahren galt der Karymsky als daueraktiv und eruptierte mehrmals täglich. Inzwischen manifestieren sich seine Eruptionen in mehrtägigen Phasen. Dennoch zählt der Karymsky nach wie vor zu den aktivsten Vulkanen der sibirischen Halbinsel, auf der es etwa 30 aktive Vulkane gibt.
KVERT warnt vor weiteren Eruptionen des Vulkans und belässt den Alarmstatus auf „Orange“.