Mikroseismik am Karthala
Staat: Komoren | Koordinaten:- 11.75, 43.38 | Eruption: Fumarolisch
Der Karthala liegt auf den Komoren und zeigt Anzeichen des Erwachens. Seit Mitte Juli beobachten die Geowissenschaftler des lokalen Vulkanobservatoriums eine signifikante Zunahme der Seismizität unter dem Vulkan. Darauf hin riefen sie den „gelben“ Alarmstatus aus, da sie befürchten, der Vulkan könne aus seinem Schlaf erwachen. Offenbar gibt es auf den Komoren ein Dreistufiges Warnsystem und der Gelbe Alarm entspricht der ersten Stufe.
Der Generaldirektor für zivile Sicherheit -Tachfine Ahmed- erklärt in einem Zeitungsinterview: „Es besteht keine Gefahr. Deshalb hat das Innenministerium den gelben Alarm ausgelöst, der die erste von drei Phasen ist. Inzwischen haben die Behörden einen festen Kommandoposten eingerichtet.“
Obwohl es ja angeblich keine Gefahr gibt, wird die Bevölkerung aufgefordert, ihre Aktivitäten im Bereich des Vulkans einzuschränken.
In den Medien wird auch Hamidi Soulé zitiert. Er ist der Direktor des Vulkanobservatoriums und meinte, dass man die Entwicklung des Vulkans anhand von Mikrobeben beobachtet. In letzter Zeit hätten sie so stark zugenommen, dass man die Behörden verständigen musste. Das Phänomen könne lange andauern und Wanderer und Touristen wurden aufgefordert nicht am Vulkan zu übernachten.
Der Karthala ist ein 2361 m hoher Schildvulkan. In seinem Schatten liegt die Inselhauptstadt Moroni, in der mehr als 111.000 Menschen leben. Der Gipfel des Vulkans wird von einer 3×4 km durchmessenden Caldera dominiert. Der letzte Ausbruch ereignete sich 2006. Seit dem Beginn des 19. Jahrhundert eruptierte der Vulkan mindestens 33 Mal. Meistens bildeten sich Lavaströme innerhalb der Caldera. Es kam aber auch zu Spalteneruptionen entlang zweier Riftsysteme auf den Vulkanflanken. Das Bild zeigt einen Lavasee aus im Jahr 2005. Insofern ähnelt der Karthala dem Kilauea auf Hawaii. Ähnlichkeiten gibt es auch mit dem Piton de la Fournaise auf La Réunion. Diese Insel befindet sich in relativer Nähe zu den Komoren. Auch der Fournaise wird unruhig und könnte sich auf seine nächste Eruption vorbereiten.