Karibik: Starkes Erdbeben Mw 7,6

Starkes Erdbeben in der Karibik zwischen Honduras und Jamaika – Tsunamialarm ausgerufen

Datum 08.02.25 | Zeit: 23:23:16 UTC | Koordinaten: 17.689 ; -82.438 | Tiefe: 20 km | Mw 7,6

Seit Tagen wartet man auf Santorin auf ein Starkbeben, doch es ereignete sich gestern Nacht in der Karibik: Zwischen den Staaten Honduras und Jamaika bebte die Erde mit einer Magnitude von 7,6. Obwohl das Hypozentrum in 20 Kilometern Tiefe lag, wurde Tsunamialarm ausgelöst, der inzwischen aber wieder aufgehoben wurde. Die dem Epizentrum nächstgelegene menschliche Besiedlung befand sich in George Town auf den Kaimaninseln. Die Stadt liegt 210 Kilometer nordnordöstlich des Epizentrums.

Der Erdstoß war zwar in der ganzen Karibik sowie in weiten Teilen Mittelamerikas und des nördlichen Südamerikas deutlich zu spüren, doch katastrophale Schäden blieben aus. Dies dürfte zum einen der großen Entfernung zum Siedlungsraum und zum anderen der Tiefe des Hypozentrums geschuldet sein.

Dem EMSC liegen mehrere Wahrnehmungsmeldungen vor. Bebenzeugen, die sich in einer Entfernung von 210 bis 670 Kilometern vom Epizentrum befanden, beschreiben ihre Wahrnehmungen ähnlich: als leichte Vibrationen und mäßig starkes Schütteln.




Tektonisches Setting im Erdbebengebiet der Karibik

Tektonisch betrachtet manifestierte sich das Erdbeben an der Walton Fault, die einen Teil der südlichen Begrenzung des Kaimangrabens darstellt und als Transformstörung angelegt ist. Insofern ähnelt die Walton-Störung der bekannteren San-Andreas-Verwerfung an der US-Westküste.

Die nördliche Begrenzung des Kaimangrabens bildet die Oriente-Störung, an der sich in den letzten Jahren mehrere starke Erdbeben ereigneten. Die beiden großen Störungen, die über lange Strecken parallel verlaufen, vereinigen sich wenige Kilometer östlich des Epizentrums zu einer gemeinsamen Störung.

Die Störungen des divergenten Kaimangrabens markieren die kontinentale Naht zwischen Nordamerika und der Karibik. Die beiden Erdkrustenplatten gleiten entlang der Transformstörung aneinander vorbei. Zugleich kommt es im Kaimangraben an einem mittelozeanischen Rücken zu einer Krustenausdünnung, in deren Folge sich die Platten voneinander entfernen – ähnlich wie es am Mittelatlantischen Rücken bei Island der Fall ist. Der Kaimangraben ist bis zu 7.686 Meter tief.

Übrigens gab es mehrere Nachbeben. Das stärkste hatte eine Magnitude von 4,8.