Erdbebenserie bei den karibische Jungferninsel
Datum 29.01.2024 | Zeit: 20:00:52 UTC | Lokation: 19.232 ; -64.976 | Tiefe: 38 km | Mb 4,6
Nördlich der karibischen Jungferninseln manifestiert sich ein Erdbebenschwarm, der am 28. Januar begann. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude 4,9 ausgelöst und ereignete sich am 29. Januar um 20:00 Uhr UTC ereignete. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 38 km angegeben. Das Epizentrum lag offshore, 99 km nordnordwestlich von Charlotte Amalie auf U.S. Virgin Islands. Insgesamt registrierte das EMSC fast 60 Beben mit Magnituden ab 3.
Die karibischen Jungferninseln sind eine Inselgruppe in der Karibik und liegen östlich von Puerto Rico zwischen dem Atlantik und der Karibik. Sie sind zweigeteilt und liegen in der Übergangszone zwischen den Großen- und den Kleinen Antillen. Die Inselbögen sind vulkanischen Ursprungs. Allerdings befindet sich die Jungferninsel in einer Region, deren Inseln überwiegend Zeugnisse einer längst vergangenen vulkanischen Epoche sind. Die Vulkane der Kleinen Antillen sind hingegen aktiv.
Nördlich der Inselgruppe verläuft der Puerto-Rico-Graben. Hierbei handelt es sich um eine ca. 800 km lange Tiefseerinne, die bis zu 9219 m tief ist, wobei es unterschiedliche Angaben gibt. Einige Autoren meinen, dass der Graben nur 8380 m tief ist. Entlang des Grabens treffen die Nordamerikanische und die Karibische Platte zusammen, wobei der atlantische Teil der Nordamerikanischen Platte unter die Karibische Platte abtaucht, was insoweit ungewöhnlich ist, als dass es normalerweise die Ozeanische Platte ist, die subduziert wird. Diese Besonderheit liegt wahrscheinlich daran, dass die Platte der Karibik leichter als normale Ozeankruste ist und sich dadurch oben hält. Sie ging aus einem Teil der Pazifikplatte hervor, die von Lava überflutet wurde.
Wie auch immer, durch die Subduktion entlang des Puerto Rico Grabens ist das Erdbebenrisiko groß. Die Vermutung liegt nahe, dass sich die aktuellen Beben an einem Stück der subduzierten Kruste ereignen, das sich möglicherweise in der oberen Asthenosphäre verhakt hat. Die Tiefe der Beben deutet an, dass es auch einen Zusammenhang mit Magmenbewegungen geben könnte.