Karangetang mit Domkollaps

Neuste Meldung 06.08.2010:
Der Vulkan Karangetang auf der indonesischen Insel Siau ist überraschend ausgebrochen. Heute kam es zu einem partiellen Domkollaps, der einen pyroklastischen Strom verursachte. Dieser floss durch das westliche Tal und zerstörte neun Häuser und eine Kirche. Eine Straße wurde zerstört, so dass ein Teil der Ortschaft von der Außenwelt abgeschnitten ist. Der Ausbruch kam so überraschend, dass keine Evakuierungen veranlasst werden konnten. 4 Menschen starben durch den Ausbruch, 5 Personen wurden verletzt. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ gesetzt

Hintergrundinformationen:
Der Karangetang ist ein Stratovulkan. Er liegt auf der kleinen Insel Siau nördlich von Sulawesi und südlich der Philippinen. Auf der idyllischen Insel Siau wird Muskatnuss angebaut und die Celebessee bietet fantastische Tauchreviere.
Der Vulkan hat einen Doppelgipfel und daher findet man in der Literatur unterschiedliche Höhenangaben. Der Südgipfel ist 1827 m hoch, der Nordgipfel bringt es auf 1784 Meter.

Entlang einer Nord-Süd verlaufenden Störungszone liegen 5 Krater. In einigen von ihnen wachsen Lavadome. Es gibt aber auch freie Förderschlote, aus denen strombolianische Eruptionen stattfinden. Zudem bilden sich zähflüssige Lavaströme, deren Fronten manchmal abbrechen und Block- und Ascheströme verursachen.
Eine besondere Gefahr geht von pyroklastischen Strömen aus. Diese bilden sich am Karangetang meistens durch einen Domkollaps.
Während der Regenzeit können Lahars entstehen.
Der Karangetang fördert andesitische Lava.

Der Karangetang zählt zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens. Seit 1675 wurden mehr als 40 größere Ausbrüche registriert.
1976 zerstörte ein andesitischer Lavastrom Infrastruktur auf Siau. Er unterbrach eine wichtige Straße zwischen 2 Dörfer.
1992 starben sieben Menschen bei einem Ausbruch des Karangetang. 1996 starben sieben Menschen in einem pyroklastischen Strom, im Jahr 1997 kamen drei Menschen ums Leben. Während der Eruption im August 2007 wurden 564 Einwohner aus drei Dörfern evakuiert.

Eine Besteigung des Gipfels gilt als ausgesprochen gefährlich, da der einzige mögliche Weg entlang eines Steilhanges führt, über den die pyroklastischen Ströme fließen.