Lahar vom Karangetang auf Siau begräbt Hauptstraße unter 5 m Schlamm
Vom indonesischen Vulkan Karangetang, der auf der Insel Siau liegt, ging am Donnerstag ein großer Lahar ab. Die Schlammflut aus kalter Lava, wie Lahare in Indonesien umschrieben werden, erreichte die Hauptstraße, die um den Vulkan herum verläuft und den Inselosten mit dem Westen verbindet. Die Straße wurde unter einer 3 bis 5 Meter mächtigen Schlammschicht begraben, heißt es in einem Bericht der indonesischen Zeitung Tempo.
Eine direkte Bestätigung der Geschehnisse konnte ich auf den Seiten der indonesischen Vulkanologen nicht finden. Allerdings kann man den Daten entnehmen, dass am Donnerstag ein seismisches Signal registriert wurde, das von einer Schuttlawine verursacht wurde, die fast 4 Minuten lang unterwegs gewesen war. Während es gestern auch zu einem vergleichsweise langen Abgang kam, der 143 Sekunden dauerte, wurden in den Tagen vor dem Lahar nur Schuttlawinen und Steinschläge registriert, die weniger als 30 Sekunden andauerten. Die lang anhaltenden Signale der letzten Tage könnten also in der Tat mit Schlammlawinen assoziiert gewesen sein. Darüber hinaus ist auch eine Zunahme vulkanisch bedingter Erdbeben festzustellen.
In dem erwähnten Zeitungsbericht heißt es weiter, dass der Lahar gegen 17.30 Uhr Ortszeit abging. Der Leiter der geologischen Abteilung der Behörde ESDM – Muhammad Wafid – erklärte gegenüber der Zeitung, dass die Hauptstraße in Richtung Ondong auf einer Breite von 150 m unterbrochen sei. Der Lahar ging durch den Flusslauf Batuawang ab, der durch die Gemeinde Bebali verläuft. Die Gemeinde schließt sich direkt westlich der Inselhauptstadt Ulu an. Menschen kamen bei dem Ereignis nicht zu Schaden und alle Gebäude blieben heil.
Zwei Stunden vor dem Abgang des Lahars gab es starke Regenfälle auf Siau. Tatsächlich erschütterte ein Tag zuvor ein starkes Erdbeben die nahegelegenen Talaud-Inseln. Vielleicht destabilisierte das Erdbeben den Vulkanhang zusätzlich zum Regen. Doch normalerweise sind Lahare Phänomene, die durch starke Regenfälle ausgelöst werden, die am Vulkanhang abgelagerte Tephra mobilisieren.
Der Karangetang zählt zu den aktivsten Vulkanen des indonesischen Archipels. Die letzte stärkere Aktivitätsphase ereignete sich im August letzten Jahres.
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