Vulkan Kanlaon ist stark aufgebläht – Warnung der Vulkanologen
Auf der Philippineninsel Negros bleibt der Kanlaon aktiv und emittiert kleinere Aschewolken. Das VAAC Tokio meldete heute Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m, die in süd-südwestlicher Richtung driftet. In den letzten 24 Stunden wurden darüber hinaus 3 vulkanotektonische Erdbeben und eine längere Tremorphase festgestellt. Am Vortag waren es 11 VT-Erdbeben und 4 Tremorphasen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß bleibt hoch und belief sich zuletzt auf 4700 Tonnen am Tag. Alles in allem sind das geophysikalische Daten, wie sie am Kanlaon seit einigen Wochen typisch sind. Untypisch ist hingegen eine Warnung von PHILVOLCS, dass es am 10. Januar zu einer Phase mit ungewöhnlich starker Inflation gekommen ist, in deren Folge sich die östlichen und südöstlichen Hänge des Vulkans versteilten, während es im Bereich der Westflanke zu einer Subsidenz kam. Unter dem Vulkan verbirgt sich ein großer Magmenkörper, in dem sich unterirdisch Magma verlagert und es zu einem Druckanstieg im oberen Fördersystem kam. Ähnliches registrierte man bei der größeren Eruption am 9. Dezember. Es könnten auch jetzt starke Eruptionen folgen.
Warnung an die Bevölkerung
Die Öffentlichkeit wird in der PHILOVOLCS-Warnung daran erinnert, dass für den Vulkan Kanlaon Alarmstufe 3 gilt. Es besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für plötzliche explosive Ausbrüche. Es gibt eine Sperrzone mit einem Radius von sechs Kilometern um den Gipfelkrater. Gemeinden in diesem Bereich wurden bereits evakuiert. Konkret drohen im Falle größerer Eruptionen folgende Vulkangefahren und man sollte Vorbereitungen treffen, um sich vor pyroklastischen Dichteströmen (PDCs), ballistischen Projektilen, Ascheregen, Lavaströmen und Steinschlägen zu schützen. Außerdem könnten sich gesundheitsschädliche Vulkangase verbreiten, vor denen man sich nur durch das Tragen spezieller Gasmasken schützen kann.
Privatpersonen und Behörden werden aufgefordert, die Wetterbedingungen zu überwachen, da starke Regenfälle zu Laharen und sedimenthaltigen Strömen in den südlichen Kanälen führen können. Besonders betroffen könnten Barangays von La Castellana und Canlaon City sowie stromabwärts gelegene Gemeinden sein, die bereits im Juni 2024 von Laharen betroffen waren.