Kanlaon: Sehr starke Schwefeldioxid-Emissionen

 

Erhöhte magmatische Aktivität am Vulkan Kanlaon verursacht vulkanischen SMOG

Die magmatische Aktivität am Kanlaon (Philippinen) ist weiterhin erhöht, selbst wenn es momentan nicht zu Eruptionen kommt. Gestern wurde von PHILVOLCS eine deutliche Zunahme der Schwefeldioxid-(SO2)-Emissionen aus dem Gipfelkrater des Vulkans festgestellt. Basierend auf den neuesten Daten der Flyspec-Messkampagne erreichte die SO2-Emission beeindruckende 6.720 Tonnen pro Tag. Dies stellt die zweithöchste Rate dar, die in diesem Jahr und seit Beginn der instrumentellen Überwachung des Vulkans registriert wurde. Gleichzeitig wurden heute in Dörfern von La Carlota City und La Castellana, Negros Occidental, Schwefeldioxid-Emissionen in Form von vulkanischem SMOG gemeldet.

Kanlaon, ein aktiver Schichtvulkan auf der philippinischen Insel Negros, zeigt seit Jahresbeginn eine erhöhte vulkanische Aktivität. Besonders auffällig war die Phase vor dem Ausbruch am 3. Juni 2024, als die durchschnittliche SO2-Emission bereits bei 1.273 Tonnen pro Tag lag. Seitdem hat sich die Aktivität des Vulkans weiter intensiviert, und die Emissionen liegen nun bei einem durchschnittlichen Wert von 3.247 Tonnen pro Tag.

Zusätzlich zu den erhöhten Gasemissionen zeichnete das Kanlaon Volcano Network heute insgesamt fünfzehn vulkanisch-tektonische Erdbeben auf. Diese Erdbeben, die in Tiefen von 0 bis 8 Kilometern unter dem nordöstlichen Sektor des Vulkangebäudes auftreten, werden durch Gesteinsbrüche verursacht und deuten auf anhaltende Unruhen im Untergrund hin, die von aufsteigenden magmatischen Fluiden verursacht werden.

Echtzeitdaten zur Bodenverformung, die aus kontinuierlichen GPS- und elektronischen Neigungsmessungen stammen, zeigen seit März 2022 eine langsame, aber beständige Aufblähung und Druckerhöhung des Vulkangebäudes. Besonders bemerkenswert ist die verstärkte Bodenhebung an der Ostflanke des Vulkans seit 2023, die durch die EDM-Messkampagne im Juli 2024 bestätigt wurde. Bei den Messungen stellte sich auch heraus, dass die Südostflanke ebenfalls angehoben wird. Diese Parameter weisen auf flache magmatische Prozesse unter dem Vulkan hin. Sie verursachen zudem die erhöhten Gasemissionen und die seismischen Aktivität.

Die Alarmstufe 2, die derzeit über Kanlaon verhängt ist, bleibt bestehen. Diese Alarmstufe signalisiert anhaltende Unruhen, die durch oberflächennahe magmatische Prozesse verursacht werden und die Wahrscheinlichkeit explosiver Eruptionen erhöhen. Die Öffentlichkeit wird nachdrücklich aufgefordert, wachsam zu bleiben und das Betreten der vier Kilometer umfassenden permanenten Gefahrenzone strikt zu vermeiden.

Auf den Philippinen liegt mit dem Taal-Vulkan ein weiterer Feuerberg, der in den letzten Jahren durch extrem hohe Schwefeldioxid-Emissionen aufgefallen ist. Hier kam es gestern zu einer signifikanten Verringerung der Emissionen, wie man sie oft vor dem Einsetzen phreatischer Eruptionen beobachten konnte.