Kanlaon mit erhöhter Seismik am 30. Oktober

Vulkan Kanlaon mit erhöhter Seismik – Keine neue Daten zum Schwefeldioxid-Ausstoß

Am Dienstag, dem 29. Oktober, wurden am Vulkan Kanlaon zwanzig vulkanische Erdbeben verzeichnet, wie das seismologische Institut PHILVOLCS berichtete. Weder die Magnituden noch die Tiefen der Hypozentren wurden genannt. Auf einer Shakemap kann man aber erkennen, dass die Beben von West nach Ost (oder umgekehrt) über die Nordflanke des Vulkans verteilt liegen. Aller Wahrscheinlichkeit nach stehen die Beben im Zusammenhang mit Fluidbewegungen im Untergrund. Bei ihrem Aufstieg entlang von Schwächezonen können sie diese erweitern und sogar Gesteinsbruch auslösen, was vulkanotektonische Erdbeben hervorbringt. Bei den Fluiden kann es sich um Gas oder Tiefenwässer handeln – oder aber auch um Magma.

In der vergangenen Woche registrierte das seismische Netzwerk am Kanlaon, das von PHILVOLCS betrieben wird, ein bis drei Erdbeben pro Tag, mit Ausnahme des 22. Oktober, als sechs vulkanische Erdbeben auftraten.

Zusätzlich stieß der Kanlaon am Montag große Mengen an Schwefeldioxid aus (Vnet berichtete): Es wurde eine Konzentration von 10.074 Tonnen pro Tag festgestellt. Das war fast doppelt so viel wie die 5.188 Tonnen, die am 28. Oktober gemessen wurden. Die letzte Messung wurde allerdings am 29. Oktober veröffentlicht. Neue Daten wurden heute nicht mitgeteilt.

Der Kanlaon befindet sich in einem instabilen Zustand. Es gab neben Erdbeben und starkem Gasausstoß auch bereits kleinere Ascheeruptionen. Zudem ist der Vulkan durch Inflation von Magma aufgebläht und scheint bereits zu einem größeren Vulkanausbruch bereit zu sein. PHILVOLCS warnte vor möglichen Gefahren wie plötzlichen phreatischen Eruptionen, die entstehen, wenn Grundwasser auf heißes Magma trifft und explosionsartig Dampf freigesetzt wird.

Offizielle Seiten verboten außerdem den Zugang zur 4 Kilometer breiten permanenten Gefahrenzone (PDZ) des Vulkans und untersagten Flugzeugen das Überfliegen des Gebiets.

Die seismischen Aktivitäten konzentrierten sich hauptsächlich auf den Vulkan selbst, jedoch wurden auch Erdbeben in umliegenden Gebieten von Negros Occidental gemessen, darunter La Castellana, La Carlota, Binubuhan und Guinpana-an.