Kanlaon: Eruptionen gehen weiter

Kanlaon eruptiert Vulkanasche – und löste seit gestern 5 VONA-Warnungen aus

Der Vulkan Kanlaon liegt auf der philippinischen Insel Negros und ist so aktiv geworden, dass er seit gestern 5 VONA-Warnungen über Vulkanasche auslöste. Während bei den neuesten Meldungen die Höhe der Aschewolke nicht ermittelt werden konnte, weil Wolken die Sicht der Satelliten beeinträchtigten, wiesen frühere VONA-Meldungen Vulkanasche in 3000 m Höhe nach. Die Aschewolken drifteten mit dem Wind in Richtung Südwesten.

Laut dem Update von PHILVOLCS stieg eine Asche enthaltende, voluminöse Eruptionswolke gut 800 m über Kraterhöhe auf. Da der Kanlaon gut 2400 m hoch ist, erreichte die Asche eine Höhe von 3200 m über dem Meeresspiegel und stieg demnach zuletzt höher auf, als die ersten VONA-Meldungen nahelegten.

Vulkanasche hat übrigens nichts mit der Asche als Verbrennungsprodukt zu tun und wird in vielen Katastrophenfilmen zu Vulkanausbrüchen, in denen man Flocken zu Boden rieseln sieht, falsch dargestellt. Bei Vulkanasche handelt es sich im Prinzip um Sand aus zerkleinertem Vulkangestein, also um Sand aus Lava.

Die Vulkanologen stellten auch gestern eine erhöhte Seismizität fest: Das Netzwerk erfasste 31 schwache vulkanotektonische Erdbeben, die sich auf eine Region nordwestlich des Kraters konzentrierten. Der Schwefeldioxidausstoß war mit fast 7000 Tonnen am Tag deutlich erhöht. Das Vulkangebäude gilt als aufgebläht, da in den letzten Wochen Magma aufgestiegen war und sich in einem flach liegenden Speichersystem ansammelte.

Der Alarmstatus am Kanlaon steht weiterhin auf „2“. Es gilt eine Sperrzone mit 4 Kilometer-Radius um den Krater. Obwohl der Vulkan schon Ascheeruptionen erzeugt, warnt man weiterhin vor phreatischen Eruptionen. Nun, im Augenblick würde es dann eher zu phreatomagmatischen Eruptionen kommen, wenn sich Wasser in das Eruptionsgeschehen einmischt.