Aschewolke am Kanlaon stieg bis auf 3400 m Höhe – Schwefeldioxidausstoß sehr hoch
Auf der philippinischen Insel Negros bleibt der Kanlaon aktiv und stößt Aschewolken und große Mengen Gas aus. Darüber hinaus ist der Vulkan seismisch aktiv. Gestern wurden 23 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Sie verteilten sich auf einer in Ost-West-Richtung verlaufenden Linie im Norden des Vulkans und konzentrierten sich nicht -wie in den letzten Wochen üblich- unter der Ostflanke. Vulkanotektonische Erdbeben entstehen, wenn magmatische Fluide aufsteigen und Gesteinsrisse erzeugen.
Die Sensoren von PHILVOLCS haben eine hohe Schwefeldioxid-Konzentration gemessen: Sie belief sich auf mehr als 8200 Tonnen am Tag. Je nach Wetterlage kann VOG entstehen, wie man SMOG nennt, der aus vulkanischen Gasen besteht. Meistens sammeln sich die Gase in Bodennähe, wenn eine Inversionswetterlage vorherrscht, bei der es in der Höhe wärmer als am Boden ist. Windstille kann aber auch VOG verursachen. Vor den vulkanischen Gasen kann man sich nur mithilfe einer Gasmaske schützen, die über spezielle Filter verfügt. Virenschutzmasken bringen nichts, könnten aber Staub filtern, der durch Ascheemissionen entsteht.
Ascheemissionen gibt es am Kanlaon reichlich, denn seit gestern veröffentlichte das VAAC Tokio 3 VONA-Warnungen, nach denen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3400 m ausgestoßen wurde und in südwestlicher Richtung driftete. Eine Eruption gestern dauerte 9 Minuten. Bis jetzt sind die Eruptionen noch vergleichsweise klein und steigerungsfähig. Das gilt insbesondere, da der Vulkan aufgebläht ist, sich also einiges an Magma im Speichersystem befindet.
Kanlaon ist für seine schwachen bis mäßig starken Eruptionen bekannt. In früheren Eruptionsphasen erreichten die Ausbrüche meistens einen VEI 1 oder 2. Tatsächlich war die Eruption vom 3. Juni 2024 die stärkste seit Beginn der Dokumentationen im Jahr 1866: Sie brachte es auf einen VEI 3.
Neben dem Kanlaon ist auch der Taal weiterhin aktiv und stößt große Mengen Schwefeldioxid aus. Gestern wurden 7590 Tonnen gemeldet. Die Messung stammte allerdings vom 25. November.