Kanlaon bleibt Anfang Februar aktiv

Rot illuminierte Dampfwolke über Kanlaon-Krater. © John Kimwell Laluma Photography

Kanlaon stößt Asche und große Mengen Schwefeldioxid aus – Nächtliche Rotglut observiert

Auf der philippinischen Insel Negros bleibt der Kanlaon auch Anfang Februar weiter aktiv. Mehrmals am Tag kommt es zu Ascheemissionen, die mehrere hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen. Teilweise lösen sie beim VAAC Tokio VONA-Warnungen für den Flugverkehr aus. Seit gestern geschah das vier Mal. Gestern wurden zwei Ascheemissionen gemeldet, die bis zu 4 Minuten dauerten. Außerdem wurden mehr als 4300 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Es gab 11 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darunter befanden sich 2 Tremorphasen, die mit den Ascheemissionen einhergingen. Der Vulkan gilt als aufgebläht, da im Magmakörper immer noch viel Schmelze gespeichert ist.

Auf länger belichteten Nachtaufnahmen, die in den sozialen Medien geteilt wurden, erkennt man eine rot illuminierte Gaswolke über dem Krater stehen. Offenbar steht glühende Lava im Förderschlot. Theoretisch betrachtet könnte es jederzeit zu einer größeren Eruption kommen, die wahrscheinlich explosiv ablaufen würde und das Potenzial hat, pyroklastische Ströme zu generieren. Zudem besteht die latente Gefahr, dass starke Regenfälle Lahare auslösen, die sich entlang von Flussläufen und Schluchten ausbreiten.

Um den Kanlaon-Krater wurde eine Sperrzone etabliert. Sie hat einen Radius von 6 Kilometern. Sie reicht bis in besiedeltes Gebiet, das bereits vor Monaten evakuiert wurde. Die Geflüchteten leben unter einfachen Bedingungen in einem Flüchtlingscamp, sofern sie nicht bei Freunden und Verwandten untergekommen sind.

Wann die Geflüchteten in ihre Häuser zurückkehren können, ist unklar. Die Aktivität des Vulkans fluktuiert und ist in den letzten Tagen etwas schwächer als zuvor, doch Entwarnung kann noch nicht gegeben werden. Die anhaltenden VT-Erdbeben deuten darauf hin, dass weiteres Magma aufsteigt und sich die Aktivität verstärken könnte.




Verringerung von Gasausstoß und Kraterseetemperatur am Taal

Am Taal-Vulkan auf der Insel Luzon sieht es hingegen nach einer leichten Entspannung der Situation aus. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist in den letzten Wochen deutlich zurückgegangen und liegt aktuell bei weniger als 1000 Tonnen am Tag. Tatsächlich wurde am 30. Januar wieder die Wassertemperatur des Kratersees auf Volcano Island gemessen: Sie verringerte sich gegenüber der letzten Messung vor einem Jahr um 2 Grad. Es sieht so aus, als wäre der Wärmeflux aus der Tiefe geringer geworden.