Vulkan Kanlaon mit weitere Ascheemissionen und hohen Schwefeldioxidwerten
Auf der philippinischen Insel Negros bleibt der Kanlaon aktiv. Gestern eruptierte er 2 Mal Aschewolken, die mehrere Hundert Meter über den Krater aufstiegen und sich in südwestlicher Richtung ausbreiteten. Die Emissionen dauerten jeweils zwischen 13 und 24 Minuten und wurden von vulkanischen Erschütterungen begleitet. Am 4. April kam es zu 3 Eruptionen. Die Stärkste ließ die Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe über dem Meeresspiegel aufsteigen und löste eine VONA-Warnung aus.
Innerhalb von 24 Stunden verzeichnete PHIVOLCS zwölf vulkanische Erdbeben, darunter zwei länger anhaltende Tremor-Ereignisse, die auf anhaltende magmatische oder hydrothermale Aktivität hindeuten. Die Erdbeben verteilten sich in den letzten Tagen über eine größere Fläche und konzentrierten sich nicht mehr so sehr unter der Nordflanke, wie es in den letzten Wochen typisch war.
Aus dem Hauptkrater stiegen bis zu 400 Meter hohe Dampf- und Gaswolken auf. Diese anhaltende Emission weist auf fortgesetzte Entgasungsvorgänge hin, wie sie bei vulkanischer Unruhe typisch sind. Insbesondere der Schwefeldioxidausstoß ist hoch und belief sich gestern auf 2.077 Tonnen am Tag.
Das Vulkanmassiv bleibt weiterhin aufgebläht, ein Hinweis auf Druckaufbau durch aufsteigendes Magma im Untergrund. Genaue Daten zur Bodendeformation werden von den Vulkanologen nicht kommuniziert. Da die Inflation aber seit über einem halben Jahr anhält, wird sich eine größere Menge Magma akkumuliert haben.
Die Alarmstufe 3 bleibt weiterhin bestehen, was auf eine Phase verstärkter Unruhe mit möglicher magmatischer Beteiligung hinweist. PHIVOLCS betont, dass der sechs Kilometer große Gefahrenradius um den Gipfel strikt gemieden werden muss, da jederzeit weitere Ausbrüche oder pyroklastische Ströme auftreten können.
Der Vulkan Kanlaon ist ein 2.465 Meter hoher Stratovulkan und Teil des pazifischen Feuerrings. Er erstreckt sich über die Provinzen Negros Occidental und Negros Oriental. In den letzten Jahren zeigte Kanlaon immer wieder Phasen erhöhter Aktivität, wobei kleinere phreatische Eruptionen keine Seltenheit sind. Im letzten Jahr kam es zu zwei größeren Eruptionen, in deren Folge Evakuierungen durchgeführt wurden. Die aktuelle Situation wird weiterhin genau überwacht.