Starkes Erdbeben Mw 6,0 erschüttert russische Halbinsel Kamtschatka
Datum 30.08.24 | Zeit: 04:24:24 UTC | 53.040 ; 160.220 | Tiefe: 40 km | Mw 6,0
Die russische Halbinsel Kamtschatka wurde heute Nacht erneut von einem starken Erdbeben erschüttert. Es hatte eine Magnitude von 6,0 und ein Hypozentrum in 40 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 106 km östlich der Provinzhauptstadt Petropavlovsk-Kamchatsky verortet. Es befand sich vor der Küste in der gleichen Region wie das noch stärkere Erdbeben der Magnitude 7,0 (7,2) vom 18. August und kann als Nachbeben dieser Erschütterung angesehen werden.
Meldungen über größere Schäden liegen nicht vor, aber es gibt zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen. Die meisten stammten aus Petropavlovsk und umgebenden Siedlungen. Ansonsten ist Kamtschatka auch zu dünn besiedelt, als dass von weiter entfernten Orten viele Meldungen eingehen würden.
Erneut Aschewolken vom Shiveluch
Die Boulevardpresse berichtete über das Beben vom 18. August und meldete, dass es einen Ausbruch des Shiveluch-Vulkans ausgelöst hätte, obwohl der Ausbruch vor dem Erdbeben stattfand. Interessanterweise gab es gestern vor dem Erdbeben erneut VONA-Meldungen über Aschewolken vom Shiveluch, so dass sich einem der Eindruck aufdrängen könnte, dass es doch einen Link zwischen Vulkanausbruch und Erdbeben geben könnte. Bei genauerer Betrachtung der Meldungen stellt man jedoch fest, dass es sich bei den Aschewolken nicht um frisch eruptierte Asche handelte, sondern um sogenannte Re-Suspendierte-Asche, die von starken Winden aufgewirbelt wurde. Immerhin erreichten diese aufgewirbelten Aschewolken Höhen um 3000 m.
Ebeko eruptierte
Der Kurilenvulkan Ebeko, der südlich von Kamtschatka liegt, emittierte ebenfalls eine Aschewolke, die bis auf 3000 m Höhe aufstieg. Doch obwohl es sich hier um eine echte Eruption handelte, war auch sie unabhängig vom Erdbeben, denn sie ereignete sich gut 40 Minuten vor diesem.
Erdbeben und Eruptionen auf Kamtschatka haben letztendlich aber doch einen gemeinsamen Ursprung: Östlich der Halbinsel verläuft die Subduktionszone des Kurilen–Kamtschatka–Grabens, an dem die Pazifikplatte unter die Plate Eurasiens abtaucht, Spannungen verursacht, die sich in Form von Erdbeben entladen und Schmelze produziert, die an den Vulkanen eruptiert wird.