Kamerunberg: Thermische Anomalie detektiert

Thermische Anomalie am Kamerunberg emittiert Wärmestrahlung mit 22 MW Leistung

In Kamerun wurde am gleichnamigen Vulkan eine mittelstarke Wärmestrahlung mit einer Leistung von 22 MW festgestellt. Die Messung erfolgte um 1:40 Uhr mithilfe von MODIS-Daten und wird auf der MIROVA-Plattform angezeigt. Die Wärmeanomalie geht aus dem zentralen Bereich des Messfeldes hervor, was darauf hindeutet, dass sie aus dem Krater des Mount Cameroon stammt und nicht durch einen Vegetationsbrand an der Vulkanflanke verursacht wurde. Im Gipfelkrater des Mount Cameroon befindet sich ein permanenter Kratersee, der von Fumarolen am Rand umgeben ist.

Da keine weiteren Berichte oder Informationen zu den aktuellen Vorgängen an diesem Vulkan in Westafrika vorliegen, lässt sich nur spekulieren, dass die Wärmeanomalie durch einen verstärkten Austritt heißer Gase verursacht wird. Es ist somit möglich, dass der Kamerunberg-Vulkan Anzeichen einer bevorstehenden Eruption zeigt.




Der bislang letzte bestätigte Ausbruch des Mount Cameroon ereignete sich im Jahr 2012, als Touristen am Berg laute Explosionen hörten und aufsteigende Vulkanasche beobachteten. Wissenschaftlich dokumentiert ist zudem eine Eruption aus dem Jahr 2000, bei der es sowohl zu explosiver als auch effusiver Aktivität kam, die über mehrere Monate hinweg anhielt.

Über den Kamerunberg

Der Kamerunberg (international bekannt als Mount Cameroon) ist mit einer Höhe von etwa 4.040 Metern der höchste Berg Westafrikas. In der lokalen Sprache wird er „Mongo ma Ndemi“ genannt, was übersetzt „Berg der Größe“ bedeutet. Der komplexe Stratovulkan verfügt über einen zweiten Gipfel, den sogenannten Fako, der den Hauptgipfel mit dem Krater überragt. Der Vulkan soll seit mindestens drei Millionen Jahren aktiv sein, was für einen Vulkan eine ungewöhnlich lange Zeitspanne darstellt.

Mount Cameroon bildet das Herzstück der etwa 1.600 Kilometer langen Kamerun-Vulkanlinie, zu der auch das Maar Lake Nyos gehört. Der Nyos-See war Schauplatz einer der schlimmsten Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Westafrika: Im Jahr 1986 wurde im Wasser gespeichertes Kohlendioxid plötzlich freigesetzt. Die schwere Gaswolke zog über den Boden hinweg und erstickte 1.700 Menschen im Schlaf.