Japan: Taifun trifft Kagoshima

Taifun Shanshan trifft in Japan bei Kagoshima auf Land – Mindestens 3 Todesopfer und 9 Verletzte

Heute ist der Taifun Shanshan auf der japanischen Insel Kyushu bei Kagoshima auf Land getroffen. Er wird als sehr stark eingestuft, mit Windböen, die laut Medienberichten Spitzen von bis zu 252 km/h erreichen. Auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala entspricht dies einem Wirbelsturm der höchsten Kategorie 5, die bei Windgeschwindigkeiten von 250 km/h beginnt. Vorhersagen gingen von Spitzenwindgeschwindigkeiten von 162 Km/h aus. Demnach wäre es ein Sturm der Kategorie „2“.

Es handelt sich bereits um den zehnten Taifun in diesem Jahr. Er bewegt sich mit etwa 15 Kilometern pro Stunde nordwärts in der Nähe der Stadt Satsumasendai, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Es wird erwartet, dass sich Shanshan in Richtung Nordosten bewegen wird und somit über die meisten Hauptinseln des japanischen Archipels hinwegzieht.

Der Sturm hat Schäden angerichtet und bereits in den ersten Stunden nach seinem Landfall mindestens drei Todesopfer gefordert. Mehrere Personen wurden verletzt. Das öffentliche Leben kam praktisch zum Stillstand: Der Autoverkehr wurde unterbrochen, der Zugverkehr kam zum Erliegen, Flughäfen stellten ihren Betrieb ein, und auch die Schifffahrt ist aufgrund des starken Seegangs beeinträchtigt, sodass Fähren zwischen den Inseln in den Häfen blieben. Da sich der gigantische Tiefdruckwirbel nur langsam fortbewegt (die JMA schätzt den zentralen Luftdruck auf 935 hPa), rechnet man mit mehreren Tagen andauernden Störungen.

Japan hatte bereits am Mittwoch eine Notfallwarnung herausgegeben, als sich der mächtige Taifun Shanshan mit heftigen Regenfällen und starken Winden der Region näherte, was Toyota Motor dazu veranlasste, den Betrieb in allen inländischen Fabriken einzustellen.

Angesichts der rekordverdächtigen Regenfälle im Süden von Kyushu hat die JMA eindringliche Warnungen vor starken Winden, hohen Wellen und Sturmfluten in der gesamten Präfektur Kagoshima herausgegeben. Im Vorfeld des Taifuns wurden in der Präfektur Kagoshima 478 Evakuierungszentren in 28 Gemeinden geöffnet. Als der Sturm herannahte, hatten bereits 1.656 Menschen Zuflucht gesucht.

Die Bevölkerung wird nachdrücklich aufgefordert, sich regelmäßig über aktuelle Informationen zum Taifun zu informieren und alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Die Region Kagoshima gerät häufiger in die Schlagzeilen, da dort der Vulkan Sakurajima liegt. Die extrem starken Regenfälle – innerhalb weniger Stunden fielen mehr als 600 Millimeter Regen pro Quadratmeter – drohen Lahare entstehen zu lassen. Diese Schlamm- und Gerölllawinen, die aus vulkanischen Ablagerungen und Wasser bestehen, haben ein enormes Zerstörungspotenzial. Am Sakurajima gibt es zahlreiche künstlich angelegte Kanäle und Dämme, um Lahare in unbewohnte Gebiete abzuleiten.