Japan: Starkes Erdbeben Mw 6,8 erschüttert Kyushu

Japanische Insel Kyushu von starkem Erdbeben Mw 6,8 erschüttert

Datum 13.01.25 | Zeit: 12:19:34 UTC | Koordinaten: 31.860 ; 131.519 | Tiefe: 36 km | Mw 6,8

Heute Mittag um 12:19:34 UTC (21:19:34 Uhr Lokalzeit) wurde die japanische Insel Kyushu von einem starken bis sehr starken Erdbeben der Magnitude 6,8 heimgesucht. Das Epizentrum befand sich vor der Ostküste, genauer 12 km ost-südöstlich von Miyazaki. Das Hypozentrum wurde vom EMSC in 36 Kilometern verortet. Das GFZ gibt eine Herdtiefe von 32 Kilometern an.

Das Beben war weithin deutlich wahrnehmbar und den Erdbebendiensten gingen auch Meldungen aus weiten Teilen Westjapans ein.

Das Beben war stark genug, dass größere Schäden entstanden sein könnten, doch Meldungen hierzu gibt es bislang nicht. Doch ganz folgenlos blieb der starke Erdstoß nicht, denn einige Abschnitte der Hochgeschwindigkeitszuglinie Kyushu Shinkansen wurden aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt. Auch die Kernkraftwerke Ikata und Sendai wurden besonderen Überprüfungen unterzogen, ohne dass Anomalien festgestellt wurden.




Es bestand auch ein Tsunamirisiko und tatsächlich wurden kleine „Hafenwellen“ beobachtet, die allerdings weniger den Namen Tsunami verdienen: Entlang der Küste der Präfektur Miyazaki erreichten die Wellen eine Höhe von 0,2 Metern und in der Präfektur Kochi waren es gerade einmal 10 Zentimeter.

Japan benutzt übrigens auch eine gesonderte Erdbebenskala: Hierbei handelt es sich um die siebenstufige Ōmoriskala. Der aktuelle Erdstoß hatte demnach eine Stärke von 5.

Tektonische Situation auf Kyushu

Der Erdstoß ereignete sich in einer Region, in der der Nanakai-Graben in den Ryukyu-Graben übergeht. Im Endeffekt handelt es sich um eine groß NNE-SSW-verlaufende Subduktionszone entlang des zentralen und südlichen Teils der japanischen Westküste. Hier grenzt die Philippinenplatte an die Amour- und Yangtzeplatten, die Eurasien vorgelagert sind.

Die japanische Wetteragentur erklärte, sie untersuche, ob das Beben mit einem erhöhten Risiko eines Megabebens im Nankai-Graben verbunden sei. Doch die Wahrscheinlichkeit wird als nicht besonders hoch eingeschätzt. Am Nankai-Graben ereignen sich alle 100 bis 150 Jahre Megabeben. Die letzten waren die Beben von Tonankai (1944) und Nankai (1946), die zusammen ein weites Gebiet von Zentral- bis Südwestjapan erschütterten.

Vulkanische Situation im Erdbebengebiet

Im Wirkungskreis des Erdbebens befinden sich die bekannten Vulkane Aso-San, Kirishima und Sakurajima, die potenziell bereit sind zu eruptieren. Momentan sind sie aber noch ruhig. Nur der weiter südlich gelegene Suwanosejima eruptierte heute.

Her könnt Ihr das Thema Vulkane und Erdbeben in Japan vertiefen.