Mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,0 östlich der Kikai-Caldera
Datum 14.10.24 | Zeit: 11:52:49 UTC | 30.063 ; 131.062 | Tiefe: 10 km | Mb 5,0
Heute Mittag manifestierte sich im Süden des japanischen Archipels ein Erdbeben der Magnitude 5,0 (Daten vom GFZ), dessen Hypozentrum in 10 Kilometern Tiefe lag. Das Beben ereignete sich südlich der Hauptinsel Kyushu, und das Epizentrum wurde 62 km ostsüdöstlich von Miyanoura verortet. Das bekanntere Kagoshima, im Schatten des Vulkans Sakurajima gelegen, befindet sich 174 Kilometer nordwestlich des Epizentrums. Doch das ist nicht der Grund für diese Meldung auf Vnet. Dieser liegt bei einem Vulkan, der sich etwa 50 Kilometer vom Epizentrum entfernt befindet und größtenteils im Verborgenen hält: Die Rede ist von der Kikai-Caldera, auf deren Nordwestrand die Vulkaninsel Satsuma-Iwojima liegt.
Die Kikai-Caldera gehört zum vulkanischen Inselbogen des Ryūkyū-Archipels. Die Caldera entstand vor etwa 7.300 Jahren infolge eines massiven Vulkanausbruchs, bei dem sich die Magmakammer des Vulkans entleerte, woraufhin der Vulkan kollabierte und absackte. Diese Eruption zählt zu den größten des Holozäns und hatte katastrophale klimatische Auswirkungen, da Vulkanasche und Aerosole bis in die Stratosphäre aufstiegen und sich global verteilten. Der Ausbruch wurde als Akahoya-Eruption bekannt.
Wegen ihrer fortgesetzten Aktivität wird die Kikai-Caldera als eine der potenziell gefährlichsten vulkanischen Zonen Japans betrachtet. Es wird vermutet, dass ein großer zukünftiger Ausbruch erhebliche Auswirkungen auf Kyushu und möglicherweise andere Regionen Japans haben könnte. Wissenschaftler überwachen die Caldera daher sehr genau.
Japanische Forscher haben zahlreiche seismische Studien und Tiefseeuntersuchungen durchgeführt, um die Struktur der Kikai-Caldera besser zu verstehen und ihre Aktivität zu überwachen. Dabei wurde ein großer Domkomplex am Calderaboden entdeckt, der Anlass zur Sorge gibt, da er auf mögliche Magmabewegungen hinweist.
Das aktuelle Erdbeben ist jedoch nicht als Anzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs zu interpretieren, sondern war wahrscheinlich tektonischer Natur und stand im Zusammenhang mit der Subduktion entlang des Ryukyu-Grabens. Dieser Prozess ist auch für den Vulkanismus des Archipels verantwortlich, da sich Schmelze aus der subduzierten Kruste bildet.