Italien: Mittelstarkes Erdbeben in Venetien

Erdbeben Mb 4,5 in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien

Heute Nachmittag manifestierte sich im Norden Italiens ein Erdbeben der Magnitude 4,5. Das Hypozentrum befand sich in nur 8 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 9 Kilometer von Villa Santina entfernt verortet. Der Ort liegt bei Ampezzo in der Region Friaul-Julisch Venetien und konnte in einem großen Umkreis deutlich wahrgenommen werden.

Der Erdstoß ereignete sich um 14:51 Uhr, zu einer Zeit als viele Menschen in den Straßen Unterwegs waren und zahlreiche Bewohner die Erschütterung meldeten. Bislang liegen jedoch keine Berichte über Schäden an Gebäuden oder Verletzungen vor.

Tektonische Aktivität in der Region

Friaul-Julisch Venetien liegt in einer tektonisch aktiven Zone, da sich hier die Adriatische Platte und die Eurasische Platte treffen. Der Adriatische Sport drückt hier gegen die Alpen und faltet diese auf. Entlang der Ost- und Westküste der Adria verlaufen die kontinentalen Nahtgrenzen, die die Adriatische Platte gegen ihre benachbarten Platten abgrenzt. Im Alpenvorland gibt es mehrere in Ost-West-Richtung streichende Störungszonen. An diesen Störungszonen bauen sich Spannungen in Form von Erdbeben ab, die durch die langsame Verschiebung der Platten entstehen.




Dementsprechend ist die Region  für ihr starkes Erdbebenrisiko bekannt. Eine der verheerendsten Erdbebenkatstrophen in Italien der Neuzeit ereignete sich am 6. Mai 1976 in der Region Friaul, als ein verheerendes Erdbeben der Magnitude 6,5 die Gegend erschütterte, wobei über 900 Menschen starben und Tausende obdachlos wurden.

Auch kleinere Erdbeben wie das heutige sind in der Region keine Seltenheit und erinnern regelmäßig an die geologische Aktivität des Gebiets. Behörden raten der Bevölkerung, sich stets auf potenzielle Nachbeben oder stärkere Ereignisse vorzubereiten.

Seismizität am Ätna und Stromboli

Apropos Erdbeben in Italien: Am Ätna auf Sizilien gibt es wieder eine moderate Erdbebentätigkeit, während der Tremor seit mehreren Tagen im grünen Bereich verläuft. Unter Stromboli ereignete sich ein schwacher Erdstoß im Bereich der Mikroseismizität. Ansonsten sind die beiden Vulkan momentan unauffällig.