Island zeigt erhöhte Bebentätigkeit im Süden

Zahlreiche Beben erschüttern die Südhälfte von Island – Besonders Skjaldbreið betroffen

Seit gestern Mittag ist die Erdbebentätigkeit in der Südhälfte Islands deutlich erhöht und IMO registrierte innerhalb von 48 Stunden 226 Erschütterungen. Das ist freilich nicht so viel wie bei einem massiven Schwarmbeben, ist aber dennoch überdurchschnittlich. Besonders betroffen ist die Gegend um den Schildvulkan Skjaldbreið, wo es im bekannten Zeitraum zu 76 Beben kam. An 2 Stellen des Schildvulkans bildeten sich Bebencluster heraus, und da die Aktivität bereits Freitag begann, werden längst nicht mehr alle Erdbeben angezeigt und die tatsächliche Zahl der Beben des Schwarms dürfte gegen 100 streben. Laut der Zeitung MBL sagte ein nicht namentlich genannter IMO-Wissenschaftler zu den Geschehnissen, dass es in der Gegend bereits 2021 Schwarmbeben gab und dass diese dort nichts Ungewöhnliches seien. Das Areal würde sich auf einer tektonischen Grenze befinden. Ich persönlich bin allerdings nicht davon überzeugt, dass es sich um rein tektonische Erdbeben handelt, denn schließlich liegen die beiden Erdbebencluster an der Basis eines Vulkans. Andererseits fehlen Erdbeben in größerer Tiefe, die die Spur aufsteigender Fluide markieren würden. Die Zeit wird also zeigen müssen, ob hier ein Vulkan erwacht, oder ob es nur tektonische Spannungen sind, die die Beben verursachen.

Weitere Erdbeben manifestierten sich auch unter der Katla. Da sich auch dieser Vulkan in der Divergenzzone einer Kontinentalgrenze befindet, kann man sich auch hier nicht ganz sicher sein, ob die Beben nicht tektonischen Ursprungs sind, obgleich eigentlich niemand daran zweifelt, dass der Vulkan seine Finger im Spiel hat. Im Bereich der Katla und des Myrdalsjökull ereigneten sich 22 Beben. Darunter gab es zwei Erschütterungen östlich des Gipfels der Hekla. Das stärkste Beben unter der Katla hatte eine Magnitude von 2,8.

67 ist nicht nur mein Jahrgang, sondern auch die Zahl der Beben im Bereich der Reykjanes-Halbinsel. Überrascht bin ich davon, dass sich zwischen Fagradalsfjall und der Sundhnukur-Kraterreihe bereits wieder gut ein Dutzend Beben ereignete.

Die stärkste Erschütterung manifestierte sich allerdings bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag bei Eldey am Reykjanes-Ridge und brachte es auf eine Magnitude von 3.