Bodenhebung im Bereich Fagradalsfjall
Auf der isländischen Reykjaneshalbinsel geht die Bodenhebung weiter und ein Ende des Magmenaufstiegs ist bis jetzt nicht in Sicht. Er hält seit Oktober ununterbrochen an und seitdem kam es zu 5 Gangbildungen und 3 Eruptionen im Svartsengisytem. Zu diesen Ereignissen gesellen sich drei Vulkanausbrüche und ebenfalls mehrere Intrusionen, die wir in den letzten Jahren am benachbarten Fagradalsfjallsystem gesehen haben. Auch dort wird seit Anfang des Jahres wieder eine vergleichsweise schwache, aber stetige Bodenhebung festgestellt, die mittlerweile bei 3-4 cm liegt. So erscheint es mir möglich, dass wir am Fagradalsfjall bald wieder einen Vulkanausbruch sehen werden. Nach der Litli-Hrútur-Eruption sagten die statistischen Prognosen, dass es im Mai wieder soweit sein könnte.
Isländischer Geoforscher sagt langjährige Eruptionsphase voraus
In diesen Kontext passt die Aussage von Geophysikprofessor Magnús Tumi Guðmundsson, dass dem Svartsengi-System eine mehrjährige Eruptionsphase bevorsteht und dass man sich auf Reykjanes und insbesondere in Grindavik darauf einstellen müsse. Bis jetzt wurden 10 bis 15 % der Schmelze eruptiert, die vor ca. 2000 Jahren ausgestoßen wurde, als die Sundhnúka-Kraterreihe entstand. Die geologische Geschichte der Region zeigt, dass Eruptionsphasen auf Reykjanes mehrere Jahrzehnte dauern und ca. alle 800 Jahre einsetzten. Aus der Tiefe scheint also periodisch eine ähnlich große Magmamenge aufzusteigen. Welcher Mechanismus dafür verantwortlich ist, konnte bis jetzt noch nicht erforscht werden. Der Geophysikprofessor sprach vorgestern vor einer Arbeitgeberversammlung in Grindavik. Die Unternehmer versuchen natürlich abzuschätzen, wie es in der Region weitergehen soll und welche Maßnahmen erforderlich sind, um die geschäftlichen Tätigkeiten auf lange Sicht aufrechtzuerhalten. Einfach dürfte sich in der Region wohl kein Geld verdienen lassen, es sei denn, man ist Bauunternehmer und damit beschäftigt, die Schäden zu beseitigen, die von den Erdgewalten permanent verursacht werden. Jeder, der einen Bagger hat, muss in Grindavik wohl nicht um seine finanzielle Existenz bangen.
Länge des magmatischen Gangs vom letzten Samstag bestimmt
Bei der Intrusion vom 2. März bildete sich ein 3 Kilometer langer Dyke zwischen Stóra-Skógfell und Hagafell, der jetzt auf einer neuen Karte von IMO eingetragen wurde. Das Volumen der Intrusion wurde bereits früher bestimmt und lag bei 1,3 Millionen Kubikmetern. Eine doppelt so große Menge dürfte inzwischen wieder ins Speichersystem aufgestiegen sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass in den nächsten Stunden oder Tagen ein neues Ereignis eintritt, ist groß. Je mehr Zeit es sich lässt, desto stärker könnte es ausfallen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, das wieder nur etwas Dampf abgelassen wird, so wie es am letzten Samstag der Fall gewesen ist.
Übrigens, die Erdbebentätigkeit hält weiter an und gestern kam es zu einem Erdbeben Mb 2,8 am Thorbjörn-Vulkan im Svartsengisystem.