So Leute, bevor ich mal eine kleine Pause zum Joggen einlege, hier noch schnell die neusten Informationen aus Island, die ich später mit weiteren Details anreichen werden:
Neue InSAR-Aufnahme bestätigt anhaltende Bodenhebung beim Thorbjörn auf Reykjanes
Gerade veröffentlichte IMO eine neue InSAR-Satellitenkarte von Reykjanes, wo die mittlerweile gängigen Farbabstufungen eine Bodenhebung von 6 cm anzeigen. Die Bodenhebung geht einher mit der Lokation der meisten Erdbeben des Schwarms und ist westlich des Thorbjörn-Vulkans angesiedelt. Die zugrunde liegenden Daten stammen aus dem Zeitraum 19.-31. Oktober. Die Bodenhebung beschleunigte sich am 27. Oktober signifikant. Die IMO-Forscher gehen davon aus, dass sich Magma in 4 km Tiefe ansammelt. Konkrete Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende Eruption gibt es bis jetzt nicht, aber es könnte sich schnell ein Ausbruch entwickeln. Wie besorgt man ist, zeigt, dass mehrere Webcams auf der vulkanischen Erhebung installiert wurden. Leider lassen sie sich nicht einbinden.
Die aktuelle Bodenhebung ist noch größer, als man auf der Karte sieht, deren Daten bis gestern zurückreichen. Dabei hat sich insbesondere die Bodenhebung im Randbereich des hier gelb markierten Areals vergrößert, sodass sich die Magmenintrusion ausgedehnt hat. Besonders unter Grindavik zeigen die GPS-Messungen, dass sich der Boden um 5 cm angehoben hat. Ich rechne noch nicht damit, dass es in den nächsten Tagen zu einer Eruption kommen wird, aber innerhalb von Wochen ist es durchaus möglich. Obwohl bis jetzt alle Augen auf den Ort der stärksten Bodenhebung gerichtet sind, kann das Magma auch noch horizontal migrieren, sodass es nicht unbedingt dort austreten muss, wo jetzt die Bodenhebung am größten ist.
Interessant finde ich die Unvorhersagbarkeit der unterirdischen Prozesse. Noch vor 3 Wochen vermuteten Wissenschaftler, dass sich ein mögliches Eruptionszentrum nordöstlich des Fagradalsfjalls zusammenbrauen könnte. Dort ist die von den GPS-Sensoren erfasste Bodenhebung momentan vergleichsweise gering. Seit dem Ende der letzten Eruption hob sich der Boden dort um ca. 3 cm. Allerdings ist es eine recht konstant anhaltende Bodendeformation, die über mehrere Monate hinweg schon kritisch werden könnte. Am Fagradalsfjall selbst liegt die Bodenhebung bei 5-4 cm.