Island: Vulkanausbruch geht am 7. Juni weiter

Vulkanausbruch auf Island hält an – In Grindavik werden Häuser aufgekauft

Der Vulkanausbruch auf der isländischen Reykjaneshalbinsel zeigt sich von seiner stabilen Seite und geht unvermindert weiter. Der aktivste Krater ist jener im Süden der Sundhnukur-Spalte, der bereits im März entstanden ist und nun angebaut wurde. Der Kraterkegel hat deutlich an Höhe gewonnen und ist auf dem Weg dorthin dem größten Kegel im Fagradalsfjall-Gebiet Konkurrenz zu machen. Aktuelle Drohnenaufnahmen zeigen den Kegel im Hintergrund von Grindavik und lassen seine Dimensionen erahnen. In der Stadt arbeitet man daran, die Stromversorgung wiederherzustellen, was wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Inzwischen kauft die staatliche Katastrophenversicherung weitere beschädigte Gebäude auf. Etwas, woran man sich im italienischen Pozzuoli ein Beispiel nehmen könnte!

Langsam wird klar, wie groß die Schäden in Grindavik tatsächlich sind. Die meisten wurden durch Erdbewegungen im Zuge der Gangbildung nebst Riftingprozeß am 10. November verursacht, obgleich auch bei späteren Ereignissen Schäden verursacht wurden, etwa durch einen Lavastrom, der im Januar den Stadtrand erreichte. Heute treffen sich hochrangige Politiker und Bankenmanager in Island um einen Kredit in Höhe von 150 Millionen Euro bei der Entwicklungsbank des Europarats zu beantragen um die Schäden in Grindavik zu begleichen bzw. um unbewohnbare Häuser aufzukaufen und die Eigentümer zu entschädigen.

Ob die Bemühungen letztendlich reichen werden, um die Stadt zu retten, ist ungewiss. Wie sich die Situation in Grindavik weiterentwickeln wird, hängt in erster Linie von den Naturgewalten ab, davon, ob die Eruptionen bald enden oder noch jahrelang weitergehen werden. Irgendwann muss man sich auch in Grindavik die Sinnfrage stellen, inwiefern man es sich leisten kann, den Ort um jeden Preis zu retten, was natürlich nur möglich ist, denn der Vulkan nicht noch größere Lavafluten in seine Richtung schickt.

Unterdessen gibt es Anzeichen dafür, dass das Magmenreservoir unter Svartsengi wieder auflädt: Die GPS-Messungen deuten seit drei Tagen einen leichten Aufwärtstrend der Bodenhebung unter Svartsengi an. Die Bodenhebung steigt, seitdem der Nordkater auf der Sundhnukur-Spalte seine Aktivität stark reduziert hat. Zuerst sah es so aus, als wäre er ganz erloschen, doch auf Webcamaufnahmen von gestern Abend sieht man, dass wieder Lava aus der Basis dieses Kegels austritt.