Island: Schwarmbeben in Öxarfjörður an der TFZ

Schwarmbeben in an der Tjörnes-Fracture-Zone auf Island

Heute Morgen begann im Norden von Island ein Erdbebenschwarm, der sich aus mehr als 7 Erschütterungen zusammensetzt. Die Epizentren manifestierten sich etwa 10 km westlich der Stadt Kópasker in der Bucht von Öxarfjörður. Das stärkste Ereignis der Magnitude 2,4 wurde um 14:39 Uhr registriert. Kurz danach ließ die Intensität des Schwarms stark nach. Bereits um 11:11 Uhr gab es ein Erdbeben der Magnitude 2,3. Es liegen keine Meldungen über spürbare Erdbeben vor.

Die Bucht von Öxarfjörður gehört zur Erdbebenzone Tjörnes, und Erdbeben sind in der Region relativ häufig.

Bei der Tjörnes-Fracture-Zone (TFZ) handelt es sich um eine seismisch aktive Transformstörung vor der Nordküste Islands. Sie verbindet das nordöstliche Ende des Mittelatlantischen Rückens (Reykjanes-Laugarnes-Riftzone) mit dem Kolbeinsey-Rücken weiter nördlich. Die TFZ besteht aus mehreren Strike-Slip-Störungen (Blattverschiebungen) und Verwerfungen, die durch die westwärts gerichtete Verschiebung der nördlichen Riftzone entstehen. Die Tjörnes-Fracture-Zone ist eine der aktivsten seismischen Regionen Islands. In den Jahren 2012 und 2013 gab es eine Schwarmbebenserie mit mehreren Erdbeben über M 5,0.

Deutliche Steigerung der Seismizität bei Sundhnúhur

Heute bebte es aber nicht nur an der TFZ, sondern auch in anderen Regionen von Island, so dass in den letzten 48 Stunden 215 Beben detektiert wurden. 27 Beben ereigneten sich in der Vatnajökull-Region und 26 waren es im Süden von Island, wobei es auch ein Beben an der Hekla gab. Auf der Reykjanes-Halbinsel wurden 71 Beben festgestellt, die sich an mehreren Spaltensystemen ereigneten. Auffallend ist, dass es im Svartsengi-Gebiet und hier speziell entlang der Sundhnúkur-Kraterreihe eine deutliche Zunahme der Aktivität gab: In den letzten 24 Stunden manifestierten sich fast 2 Dutzend Beben, als praktisch jede Stunde eine Erschütterung. Doch da die Natur nicht viel von Statistik hält, kamen die Beben gehäuft vor und die meisten manifestierten sich gestern Abend und heute Morgen. Natürlich liegt die Vermutung nahe, dass sie durch das aufsteigende Magma entstanden ist und der Druck im Fördersystem steigt. Die Bodenhebung hat in den letzten Tagen stark nachgelassen, so wie es vor der letzten Eruptionen der Fall gewesen war. Durchaus möglich, dass der erwartete Ausbruch doch bald beginnt.