Erdbebenschwarm nahe Leuchtturm von Reykjanestá auf Island – Über 100 Beben detektiert
Heute Nachmittag manifestierte sich im Bereich der Südwestspitze von Reykjanes, genauer in der Nähe des Leuchtturms von Reykjanestá ein Erdbebenschwarm. Laut IMO wurden ca. 100 Erdbeben registriert. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 3,4 und lag onshore. Das Hypozentrum befand sich in nur 3600 m Tiefe. Zwei weitere Erschütterungen hatten Magnituden im Dreierbereich. Diese beiden Bebe lagen offshore, kurz vor der Küste.
Die Erdbeben waren in Grindavík zu spüren gewesen. Vergleichbare Erdbebenschwäre haben wir hier in den letzten Jahren öfters gesehen und dürften mit den Vorgängen bei Svartsengi in Verbindung stehen: Durch die Bodenhebungen dort entstehen Spannungen, die sich im größeren Umfeld verteilen und an Störungszonen Erdbeben auslösen. Natürlich lässt es sich auch nicht ganz ausschließen, dass die Beben durch Fluidbewegungen verursacht werden. Eine eigenständige Bodenhebung wurde in dem Areal bis jetzt aber nicht detektiert, obgleich sich auf Interferogrammen bis hierhin die Bodenhebung von Svartsengi auswirkt.
Im Dezember 2024 ereignete sich vor der Südwestspitze von Reykjanes ein ähnlich starker Erdbebenschwarm. Der Schwerpunkt lag damals in der Nähe von Eldey, etwa 10 km südwestlich von Reykjanestá. Auch im August 2024 und September 2023 kam es bei Reykjanestá zu Erdbebenschwärmen. Oft begann sich hier die Seismizität kurz vor (Stunden bis wenige Tage) dem Einsetzen der Eruptionen bei Sundhnúkur zu steigern. Dort gab es heute 5 Erschütterungen, also einige weniger als gestern.
Erdbeben M 3,5 unter Bardarbunga
Das war aber nicht alles an Erdbeben, mit denen Island heute aufwartete: Gestern eingeschlossen gab es unter der ganzen Insel 236 Erschütterungen. 32 Beben manifestierten sich im Bereich des Vatnajökulls und insbesondere unter dem subglazialen Vulkan Bardarbunga. Das stärkste Beben hier brachte es auf Mb 3,5. An der GNSS-Messstation DYNC wird seit August ein kontinuierlich anhaltender horizontaler Versatz von mittlerweile 20 mm in nördlicher Richtung detektiert. Zunächst ging eine Bodenhebung mit dieser nordwärtsgerichteten Bodenbewegung einher, die zuletzt aber stagnierte.