Bewohner von Grindavik dürfen in ihre Häuser zurück
Das Spiel um Grindavik geht in eine weitere Runde, denn wieder einmal ist die gesetzlich festgeschriebene Höchstdauer für Zwangsevakuierungen auf Island um, und so blieb dem lokalen Polizeichef nichts anderes übrig, als den Bewohnern von Grindavik die Rückkehr in ihre Häuser zu erlauben. Sie dürfen sich jetzt wieder permanent in der Stadt aufhalten. Er betonte ausdrücklich, dass er die Stadt eigentlich für unbewohnbar hält und dass die Rückkehrer in eigener Verantwortung handeln. Öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen.
Tatsächlich waren bereits erste Bewohner der Stadt gegen die Evakuierungen gerichtlich vorgegangen. Ein erster Grindaviking zog heute seine Klage wieder zurück.
Während wir uns in den Sozialen Medien bereits darüber Gedanken gemacht haben, ob es nicht besser sei Grindavik aufzugeben, scheinen die direkt Betroffenen wenigstens teilweise anders darüber zu denken: Sie kämpfen um den Erhalt des kleinen Fischerortes an der Südküste von Reykjanes, der in den letzten Monaten von multiplen geologisch bedingten Naturkatastrophen heimgesucht wurde: Erdbeben, Spaltenöffnungen und Vulkanausbrüche können einen echten Nachfahre der legendären Wikinger offenbar nicht erschüttern. So ist man weiter voll des Tatendrangs, nicht nur an Land, sondern auch zu Wasser, denn in den letzten Tagen kreuzte wieder ein Reparaturschiff vor der Küste und kümmerte sich um kaputte Leitungen am Meeresgrund.
Anzeichen für eine baldige Beruhigung der Erdgewalten gibt es nicht. Zwar hatte es gestern den Anschein, als hätte die Bodenhebung nachgelassen, doch heute sieht es wieder anders aus. Der Boden hebt sich zwar nicht mehr so schnell wie nach dem letzten Ausbruch, doch hat wieder Werte eingenommen, die wir mittlerweile als ortsüblich bezeichnen können. Die Bodenhebung liegt heute um 5 mm am Tag.
Schwarmbeben bei Hellisheiði
Ein Schwarmbeben ereignet sich aktuell am Hengill-Spaltensystem in der Gegen des Hellisheiði-Kraftwerks. Es ist gut möglich, dass die Erschütterungen menschengemacht sind und mit dem Kraftwerk in Verbindung stehen, da Wasser unter Druck in den Boden gepumpt wird.