Island: Gefährliche Bereiche in Grindavik werden eingezäunt

Besonders gefährliche Bereiche in Grindavik sollen eingezäunt werden

Aus Grindavik gibt es Neuigkeiten, denn bereits in den kommenden Tagen soll damit begonnen werden, besonders gefährliche Bereiche in Grindavik einzuzäunen. Zum Einsatz kommen Arbeitsplatzzäunen, wie sie zur Abgrenzung von Baustellen genutzt wurden. Diese Maßnahme findet im Rahmen eines Aktionsplans zur Instandsetzung von Straßen, Freiflächen und weiterer Infrastruktur statt.

Es wurde bekanntgegeben, dass es sich nicht vermeiden lässt, dass bei den Einfriedungsarbeiten Privatgrundstücke betreten werden.

Die Stadt Grindavík hat eine Karte veröffentlicht, auf der die Bereiche, die abgesperrt werden sollen, in Rot und Gelb gekennzeichnet sind. Beide farblich markierten Bereiche werden eingezäunt, aber eventuell auf unterschiedliche Weise.

Im Wesentlichen werden zwei Nord-Süd-orientierte Bereiche abgesperrt, die quer durch ganz Grindavik verlaufen und die von den beiden Riftarmen unterwandert sind, die sich am Schicksalstag Grindaviks bildeten: dem 10. November. Obwohl man mit aller Kraft versucht, die Stadt vor ihrem endgültigen Untergang zu bewahren, ist es noch lange nicht sicher, ob dieses auch gelingt. Bis jetzt ist der weitere Verlauf des Geschehens völlig offen. Die Aktivität könnte jederzeit einschlafen, aber auch eskalieren, wobei es schlimmstenfalls direkt zur Öffnung einer Eruptionsspalte in Grindavik kommen könnte.

Erdbeben auf Reykjanes halten an

Vom seismischen Standpunkt aus gesehen ist die Lage gegenüber meinem letzten Update gestern unverändert, und seit gestern gab es gut 60 Erdbeben entlang des Rifts bzw. der Sundhnukur-Kraterreihe. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2 und manifestierte sich zwischen Westgrindavik und der Antennenanlage. Die Bodenhebung setzt sich fort. Je nachdem, welche Graphen zur Bodendeformation man betrachtet, könnte es eine leichte Verlangsamung der Bodenhebung geben. In zeitlich weniger gut aufgelöster Darstellung erkennt man allerdings eher eine Erhöhung des Anstiegs.

Die Seismizität bei Reykjanestá und Fagradalsfjall ist abgeklungen. Dafür gab es einige Erschütterungen im Krysuvik-System und ein Beben 2,2 im Brennisteinsfjöll-System.

Die Erdbebentätigkeit im Bereich des Vatnajökulls ist ebenfalls noch etwas erhöht.