Vulkanausbruch auf Island geht auf geringem Niveau weiter – Bau der Piste nach Grindavik hat begonnen
Die Eruption auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel hält weiter an, allerdings hat sich die Förderrate seit gestern weiter verringert: Soweit ich es anhand der Livecamaufzeichnungen überprüfen konnte, scheint auch nur noch der linke Krater aktiv zu sein. Ein Wechsel zwischen den beiden Aktivitätszentren, so wie wir es in den letzten Tagen beobachten konnten, findet nicht mehr statt. Ich vermute mal, dass der Nikolaus keine Lust mehr hatte, den Schalter immer wieder umzulegen, und mit seinem Schlitten bereits unterwegs ist, die Kinder zu bescheren. Aufgrund immer wieder durchziehender Wolken ist es momentan schwer, sich ein genaues Bild der Lage zu machen, aber es sieht so aus, als würde die Lava recht ruhig aus dem verbliebenen Schlot fließen, so dass ein Lavastrom aktiv ist. Zuletzt floss die Lava in Richtung Fagradalsfjall, wo es auch in den letzten 48 Stunden zu einigen Erdbeben gekommen ist.
Die Bodenhebung unter Svartsengi geht weiter und aus einer neuen Grafik wird ersichtlich, dass sich der Boden noch nicht wieder ganz so schnell hebt wie vor der Eruption. Es könnte sein, dass am Förderschlot doch noch mehr Lava austritt, als man sehen kann. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass sich die Aufstiegsrate des Magmas, das sich unter Svartsengi akkumuliert, reduziert hat. Die Schmelze steigt seit fast 14 Monaten ununterbrochen auf, wobei sich die Aufstiegsrate im März verringerte und sich das Pausenintervall zwischen den Eruptionen verlängerte. Zugleich ist seitdem die Förderrate des Lava deutlich angestiegen. Irgendetwas hat sich zu diesem Zeitpunkt verändert.
Was sich nicht verringerte, sind die Anstrengungen der Isländer im Kampf gegen die Naturgewalten. Sie geben nicht auf und haben es bis jetzt tatsächlich geschafft, die wichtigsten Infrastrukturen bei Svartsengi, der Blauen Lagune und Grindavik vor ihrer Zerstörung zu bewahren. Aktuell hat man damit begonnen, eine neue Piste über das noch heiße Lavafeld zu bauen, um die Nordverbindung nach Gindavik wiederherzustellen. Zunächst wird die Piste aber nur für Geländewagen befahrbar sein. Noch ist es unklar, wann wieder PKWs darüber verkehren dürfen.