Island: Erdbeben Mb 5,0 unter Bardarbunga

Vergleichsweise starkes Erdbeben Mb 5,0 erschüttert subglazialen Vulkan auf Island

Datum 03.09.24 | Zeit: 16:31:15 UTC | 64.560 ; -17.362 | Tiefe: 1,7 km | Mb 5,0

Kaum hat sich das Wetter auf Island etwas beruhigt, wird die Shakemap wieder mit dem mittlerweile gewohnten Muster der Erdbebenpunkte überzogen. Besonders dicht gedrängt geht es im Raum Vatnajökull zu: IMO zeigt in diesem Kartenabschnitt 48 Erschütterungen an. Das stärkste Erdbeben wurde erst vor ein paar Minuten registriert und hatte eine Magnitude von 5,0. Das Hypozentrum lag in 1,7 Kilometern Tiefe, während das Epizentrum 7,3 Kilometer ost-nordöstlich der Caldera Bardarbunga ausgemacht wurde. Wie immer bei ganz frischen Daten könnten diese noch korrigiert werden. Auch beim EMSC ist das Beben verzeichnet; dort wurde der Erdbebenherd in 8 Kilometern Tiefe lokalisiert.

Über die Ursache des Bebens kann man nur spekulieren. Es könnte einen Zusammenhang mit Magmenansammlungen unter dem Vulkan geben, die Spannungen im Gestein verursachen und so Gesteinsbrüche auslösen.

Das Erdbeben kann man als mittelstark einstufen, obgleich es zu den stärksten Beben zählt, die man auf Island im Allgemeinen messen kann. Es war die stärkste Erschütterung am Bardarbunga seit dem Erdbeben vom 21. April, das eine Magnitude von 5,4 hatte.

Der Erdstoß kam nicht alleine, sondern wurde von einer Serie schwächerer Beben begleitet. Auch unter Grimsvötn und am Herdubreid, der zwar außerhalb des Gletschers liegt, aber durch einen solchen entstanden ist, gab es einen kleinen Schwarm.

Übrigens jährt sich dieser Tage der 10. Jahrestag der großen Bardarbunga-Eruption, die am 29. August mit einer kleinen Voreruption begann. Zwei Tage später folgte eine zweite Voreruption. Der Hauptausbruch begann am 5. September und schuf in den folgenden Monaten das bekannte Holuhraun-Lavafeld. Es war der größte Ausbruch auf Island seit der Laki-Eruption.

Der aktuelle Ausbruch bei Sundhnukur auf der Reykjanes-Halbinsel schwächelt stark und könnte in den letzten Zügen liegen. Doch ganz vorbei ist er noch nicht, und es wird noch etwas Lava ausgestoßen. Es ist gut möglich, dass er sich wieder etwas verstärkt, da er in den letzten Tagen zu pulsen neigte.