Mittelstarkes Erdbeben Mb 5,3 unter Bardarbunga auf Island detektiert – Daten warten auf Bestätigung
Datum 21.04.2024 | Zeit: 06:37:22 UTC | Lokation: 64.752 ; -17.100 | Tiefe: 8 km | Mw 5,6
Unter dem isländischen Gletschervulkan Baradarbunga wurde heute Morgen ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,3 detektiert. Die Daten stammen von IMO und dem GFZ und wurden automatisch ermittelt. Sie müssen noch von einem Seismologen bestätigt werden und könnten noch korrigiert werden, von daher sind die Daten noch als vorläufig anzusehen. Demnach soll sich der Erdstoß um 06:37:22 UTC (MESZ +2 Stunden) ereignet haben. Das Hypozentrum lag in 8 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 113 km südöstlich von Akureyri auf Island verortet. IMO zeigt ein grünes Sternchen am Nordwestrand der Bardarbunga-Caldera. Ein großer Erdbebenschwarm blieb bis jetzt aus und es wurde nur ein Nachbeben und eine Handvoll Beben zuvor festgestellt. Das spricht eigentlich dafür, dass die Magnitude des Bebens geringer war als bis jetzt angegeben. Sollte sie sich aber bestätigen, wäre es das stärkste Beben unter dem Gletschervulkan, das sich in den letzten Jahren dort manifestierte.
(Anmerkung: Das Beben wurde mit einer Magnitude von 5,4 inzwischen nicht nur bestätigt, sondern noch etwas hochgestuft. Der Erdbebenherd soll sich in 0,1 km Tiefe befunden haben.)
Beim Bardarbunga handelt es sich um eine große subglaziale Caldera, die sich für die Holuhraun-Eruption von 2014 verantwortlich zeigte. Hierbei entstand das größte Lavafeld, das sich auf Island in den letzten Jahrhunderten seit der Laki-Eruption gebildet hatte. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Bardarbunga wieder auflädt, aber es könnten Jahrhunderte vergehen, bis es zum nächsten Ausbruch kommen wird.
Deutlich schneller könnte es hingegen zu einer Eruption der Askja kommen. Dieser Vulkan wird – je nach Autor – dem Bardarbunga-System zugerechnet. Manche sehen ihn aber auch als eigenständigen Zentralvulkan. An der Askja wurden in den letzten Stunden nur wenige Erdbeben registriert. Die rapide Bodenhebung an der Messstation OLAC endete Mitte April und stagniert seitdem. Die Hebung beträgt gut 85 Zentimeter.
Auf Gesamtisland gab es innerhalb von 48 Stunden 100 Erdbeben. Viele davon manifestierten sich an verschiedenen Spaltensystemen auf Reykjanes.