Schwarmbeben beim Keilir auf Reykjanes – Stärkste Erschütterung M 3,2
Datum 19.01.25 | Zeit: 13:45:09 UTC | Koordinaten: 63.938 ; -22.095 | Tiefe: 3,8 km | Mb 3,2
Gestern Nachmittag ereignete sich auf Island um 13:45 Uhr UTC ein Erdbeben der Magnitude 3,2. Das Epizentrum wurde 3,8 Kilometer östlich des vulkanisch geprägten Berges Keilir detektiert, der im Norden zwischen den Systemen von Fagradalsfjall und Krysuvik liegt, aber noch zu letzterem zählt. Wir erinnern uns, dass in dem Areal der magmatische Gang endete, der vor der ersten Eruption am Fagradalsfjall intrudierte und damals die neue Eruptionsphase auf der Reykjaneshalbinsel einläutete.
Keilir liegt zwischen den Orten Hafnarfjörður und Keflavík und unweit der Hauptstadt Reykjavik. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Name übrigens Kegel, was ziemlich gut passt. Der Grund, warum ich den Keilir als „vulkanisch geprägten Berg“ bezeichne, liegt an der Abwesenheit eines erkennbaren Kraters. Dennoch ist er vulkanischen Ursprungs: Er entstand durch mehrere Ausbrüche an der gleichen Stelle unter der Gletscherbedeckung der Eiszeit und setzt sich aus Palagonit zusammen.
Der Erdbebenschwarm setzte sich aus einem Dutzend Beben zusammen und auch wenn der Keilir als Orientierungspunkt der Verortung herangezogen wurde, manifestierte sich der Erdbebenschwarm doch an einem anderen Vulkanberg ähnlicher Entstehung: dem Trölladyngja, der definitiv zum Krysuvik-System gehört.
Weitere Schwarmbeben auf der Reykjanes-Halbinsel ereigneten sich an den Lokationen Raufarhólshellir, Skeggi á Hengli und Reykjanestá. Insgesamt wurden in den letzten 48 Stunden 70 Erschütterungen detektiert. Bei Svartsengi gab es nur ein einziges Mikrobeben.
Die Bodenhebung bei Svartsengi entschleunigte sich in den letzten 2 Tagen, wenigstens wenn man dem Verlauf des Grafen zu den GNNS-Messungen Glauben schenkt. Es könnte aber auch sein, dass es abermals zu schwachen Abweichungen in den Satellitenlaufbahnen gekommen ist, die die Messwerte verfälschen. Oft sind es gravitative Einflüsse der Gezeitenkräfte, die solche Abweichungen hervorrufen. Vielleicht zeigt sich hier die Planetenkonstellation von Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun für verantwortlich, die in 2 Tagen stattfinden wird. Manch einer fürchtet bei solchen Konstellationen den Weltuntergang in Form von verheerenden Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Mal gucken, ob wir in 3 Tagen noch hier sein werden. Falls es zum Weltuntergang kommt, berichte ich natürlich darüber.