Island: Erdbeben bei Krysuvik am 31.10.24

Schwarmbeben bei Raufarhólshellir und Krýsuvík – 109 Beben in 48 Stunden

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel hat sich die Seismizität in den letzten 24 Stunden deutlich erhöht. Nachdem zuerst ein Schwarmbeben nahe der Lavahöhle Raufarhólshellir eingesetzt hatte (Vnet berichtete), setzten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag auch wieder Beben im Krýsuvík-System ein. Während bei Krýsuvík gut 35 Beben registriert wurden, manifestierten sich nahe der Lavahöhle mehr als 40 Beben. Auch am Fagradalsfjall, Keilir und Stóra-Skógfell gab es eine Handvoll Erschütterungen. Insgesamt wurden auf Reykjanes in den letzten 2 Tagen 109 Beben gezählt. Ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Wochenanfang, wobei ich ja bereits erwähnte, dass das seismische Netzwerk aufgrund des schlechten Wetters gestört gewesen sein könnte, so dass die ganzen schwachen Beben nicht registriert werden konnten.

Die Ursache für die beiden Schwarmbeben bei Raufarhólshellir und Krýsuvík dürfte tektonischer Natur sein. Eine Möglichkeit ist, dass hier Störungen auf geänderte Spannungen im Untergrund reagieren, die durch die Magmenakkumulation unter Svartsengi und die damit einhergehende Bodenhebung zustande kommen. Die Bodenhebung liegt bei 22 Zentimetern seit Anfang September. Die Messungen der letzten Stunde deuten eine Verlangsamung der Bodenhebung an, aber wir müssen gucken, ob sich hier ein neuer Trend abzeichnet, oder ob es andere Ursachen wie Messabweichungen geben kann.

Auch bei Krýsuvík scheint sich der Boden ein wenig zu heben, doch das könnten Auswirkungen der Inflation bei Svartsengi sein. Hier gab es in den letzten Monaten öfter leichte Hebungen und Senkungen im Rhythmus des Geschehens bei Svartsengi.

Einige Beben gab es auch wieder im Bereich des Vatanjökulls und am Grimsfjall scheint sich der Boden zu heben. In den letzten 2 Wochen gab es einen vertikalen Versatz von 2 Zentimetern, der mit einer gleich großen horizontalen Verschiebung in Richtung Norden einherging. Allerdings sind diese Daten mit Vorsicht zu genießen. Hier könnten andere Einflüsse als Inflation am Werk sein.