Island: Ende der Eruption bei Sundhnúkur bestätigt

Ende der Eruption bei Sundhnúkur – Landhebung beschleunigt

Der Vulkanausbruch auf der isländischen Reykjaneshalbinsel wurde gestern Mittag offiziell von den IMO-Vulkanologen für beendet erklärt. Die letzte rotglühende Lava wurde am Morgen des 8. Dezembers gesehen. Seitdem schweigt der Krater, der sich in 18 Tagen auf der Eruptionsspalte gebildet hat. Es war die zweitgrößte Eruption der Serie, die im Dezember letzten Jahres begonnen hatte. Zuvor gab es am 10. November ein bedeutendes intrusives Ereignis, in dessen Folge sich ein Rift geöffnet hatte, wobei nicht ganz klar ist, was Ursache und was Wirkung war. Es könnte auch sein, dass tektonische Prozesse das Rift öffneten und das Magma in den Riss eindrang.

Auf den Diagrammen zur Bodenhebung ist zu sehen, dass der Boden während der Eruption nicht auf das vorherige posteruptive Bodenhebungsniveau abgefallen ist. Obwohl mehr Lava eruptiert wurde, als sich zuvor in dem flach liegenden Reservoir unter Svartsengi angesammelt hatte, entleerte sich dieser Magmenkörper nicht völlig. Ausgehend von diesem Hebungsniveau, das bei 26 Zentimetern liegt, beschleunigte sich die erneut eingesetzte Bodenhebung seit dem Eruptionsende deutlich und liegt wieder auf dem Niveau, wie es in den vergleichbaren Phasen nach den letzten Eruptionen der Fall gewesen war. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich im tieferen Untergrund etwas signifikant geändert hätte und so steuert man in Island aller Wahrscheinlichkeit nach auf den nächsten Ausbruch zu. Statistisch gesehen könnte sich dieser in 3-4 Monaten ereignen. Zu berücksichtigen gilt, dass es noch Restschmelze im flachen Magmenkörper gibt und es theoretisch jederzeit zu plötzlich auftretenden Eruptionen kommen könnte. So ein Ausbruch wäre aber vermutlich deutlich kleiner als die letzten Ausbrüche.

Darüber hinaus gibt es an verschiedenen Lokalitäten weiterhin Erdbeben, die mit magmatischer Aktivität im Zusammenhang stehen könnten. Beben gab es u.a. im Bereich der Katla und des Bardarbungas. Hier bestätigten IMO-Wissenschaftler Magmenaufstieg, doch davon später mehr.