Island: Der Vulkanausbruch am Mittag des 22.11.2024

Vulkanausbruch auf Island hält an – Lavafront verlangsamte sich

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel geht der Vulkanausbruch im Svartsengigebiet weiter und es sind 3 Aufstiegskanäle aktiv. Gegenüber heute Morgen hat sich die Breite des größten Kanals bzw. Spaltensegments aber verringert.

Die GPS-Messdaten zeigen, dass die Hauptphase der Eruption vorbei ist und sich die Subsidenz deutlich abflacht, der Lavaausstoß also nachlässt und sich langsam ein Gleichgewicht zwischen Lavaausstoß und Aufstieg aus größerer Tiefe einstellt. Betrachtet man in den Charts zu den GPS-Messungen nicht nur den vertikalen Versatz, sondern auch den horizontalen in nördlicher Richtung, dann sieht man, dass es bei den letzten Ausbrüchen hier eine Veränderung gab, die auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch hindeuten könnte.

Inzwischen hat sich auch IMO-Deformationsspezialist zu den Geschehnissen geäußert. Gegenüber VL meinte er, dass die Anzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs diesmal viel schwächer waren als vor den letzten Eruptionen. Zudem wurde etwa nur etwa halb so viel Lava ausgestoßen wie bei der letzten Eruption. Genauere Daten sollen folgen. Zugleich drang die Lava in dieser Eruptionsserie noch nie so weit nach Westen vor wie diesmal. Die Lavafront bewegte sich auch noch heute Vormittag vorwärts, allerdings mit deutlich geringerer Geschwindigkeit als gestern Abend noch. Sie schreitet oder vielmehr kriecht mit einer Rate von 100 m/pro Stunde voran.

Bereits gestern meldete sich Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson via dem Magazin Visir zu Wort. Er ist weiterhin der Überzeugung, dass die Aktivitätsphase an der Sundhnukagigar bald enden wird. Das hatte er im Frühjahr bereits für den Spätsommer prognostiziert. Jetzt geht er davon aus, dass das Mitte nächsten Jahres der Fall sein wird. Auf welcher wissenschaftlichen Basis seine These fußt, bleibt er schuldig. Der Forscher hatte schon so manche Prognose zum Eruptionsgeschehen abgegeben, die nicht eintrat. Unter anderem meinte er, die Aktivität würde sich weiter nach Westen verlagern, was bislang ebenfalls nicht eintrat. Naja, irgendwann hat er alle möglichen Szenarien als Prognose durchgespielt und wird mal einen Zufallstreffer landen. Wissenschaft sieht für mich allerdings anders aus!