Island: Bodenhebung am 30.10.24

Bodenhebung auf Reykjanes hält an – Neues Update von IMO

Während die Erdbebentätigkeit auf Reykjanes momentan eher niedrig ist – in den letzten 48 Stunden wurden nur 22 Erschütterung detektiert, was aber auch mit dem schlechten Wetter zusammenhängen könnte – geht die Bodenhebung unvermindert weiter. Seit dem Ende der letzten Eruption Anfang September hob sich der Boden bei Svartsengi um gut 22 Zentimeter, was auf eine kontinuierlich anhaltende Magma-Akkumulation hindeutet.

Nach jüngsten Berechnungen der norwegischen Meteorologiebehörde deutet alles darauf hin, dass das Risiko einer Gangintrusion und möglicherweise sogar eines Vulkanausbruchs Ende November steigt. Diese Risikoeinschätzung basiert auf neuen GPS- und Satellitendaten, die zur Berechnung der Magmaansammlung unter Svartsengi herangezogen wurden.

Bisher bleibt die seismische Aktivität rund um die Sundhnúks-Kraterreihe gering, mit nur wenigen kleinen Erdbeben pro Tag. Frühere Ereignisse zeigen jedoch, dass eine verstärkte seismische Aktivität in den Wochen vor einem Ausbruch einen zunehmenden Druck in der Magmakammer anzeigt und so auf ein bevorstehendes Ereignis hindeuten kann. Ein solcher Anstieg in der Aktivität nordwestlich von Grindavík wurde z.B. vor den letzten beiden Ausbrüchen beobachtet.

Die Risikobewertung von IMO wurde kürzlich aktualisiert und ist unverändert bis zum 12. November gültig. Das Risiko für einen Ausbruch wird weiterhin als hoch eingeschätzt, sofern das Magmavolumen und die seismische Aktivität zunehmen. Die Behörde beobachtet daher sowohl die seismische als auch die magmatische Aktivität genau, um festzustellen, ob ein künftiges Ereignis möglicherweise früher eintreten könnte.




Beobachtungen und Analysen zur Magmaakkumulation sind essenziell, um den Zeitpunkt des nächsten Ereignisses besser einschätzen zu können. Der aktuelle Zeitraum hoher Wahrscheinlichkeiten für einen Magmafluss und eventuell für einen Ausbruch wird engmaschig überwacht, da weitere Magmazufuhr und erhöhte seismische Aktivität das Risiko eines baldigen Ausbruchs erhöhen könnten.

In den Sozialen Medien gehen Berichte um, nach denen die geothermale Aktivität im Geysir Feld vom Haukadalur weiter erhöht ist. Der Strokkur springt zwar nicht mehr außergewöhnlich hoch, doch dafür brodelt es an mehreren heißen Quellen verstärkt. Einen Grund für die erhöhte Aktivität benannten Forscher bis jetzt nicht.