Erdbeben M 4,2 erschüttert Bardarbunga auf Island – Erdbebenserie reißt nicht ab
Datum 19.03.2025 | Zeit: 08:21:02 UTC | Koordinaten: 64.622 ; -17.434 | Tiefe: 4,7 km | M 4,2
Der isländische Gletschervulkan Bardarbunga wurde heute Morgen um 08:21:02 UTC von einem Erdbeben der Magnitude 4,2 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in 4,7 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag 4,9 Kilometer östlich des Calderazentrums. Kurz zuvor ereignete sich zwei Kilometer entfernt ein Erdbeben der Magnitude 2,9. Es folgten weitere, schwächere Beben.
Erdbeben mit Magnituden im Viererbereich sind unter dem Bardarbunga bekannt und treten in den letzten Monaten immer häufiger auf. Die Beben sind häufig tektonischen Ursprungs und manifestieren sich entlang der Brüche am Boden der Caldera. Forscher vermuten, dass ein magmatisch bedingter Druckanstieg im Speichersystem des Vulkans Spannungen erzeugt, die letztendlich die Erdbeben auslösen. Die Beben sind somit Ausdruck eines Aufheizens des magmatischen Systems, was mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Vulkanausbruch führen wird. Wann dieser jedoch kommt, lässt sich nicht prognostizieren. Die erneute Aufheizphase nach der großen Eruption im Jahr 2014 dürfte ein langer Prozess sein, der mehrere Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte dauert. Manchmal überraschen Vulkane jedoch und bereiten sich schneller auf die nächste Eruption vor, als man annimmt.
Generell gibt es unter mehreren Vulkansystemen auf Island Anzeichen für ein Aufladen der magmatischen Systeme – Prozesse, die mit Erdbeben einhergehen. So wurden bereits im Januar rund 2.100 Erdbeben registriert, was einem leichten Anstieg im Vergleich zu den letzten drei Monaten entspricht. Die höchste Aktivität wurde auf der Halbinsel Reykjanes beobachtet, gefolgt von Grjótárvatn und Bardarbunga. Das stärkste Erdbeben des Monats wurde am 14. Januar mit einer Magnitude von 4,9 in Bardarbunga gemessen. Insgesamt überstiegen 30 Erdbeben die Stärke 3,0, davon 21 in Bardarbunga.
In den letzten 48 Stunden wurden im Kartenabschnitt des Vatnajökull 44 Beben registriert, die meisten davon tatsächlich im Bereich des Bardarbunga. Unter ganz Island waren es im gleichen Zeitraum 132 Beben. Einige davon manifestierten sich auch wieder im Areal von Grjótárvatn, das ebenfalls Anzeichen eines Aufheizungsprozesses zeigt.
Auf der Reykjanes-Halbinsel und insbesondere im Bereich von Svartsengi war es in den letzten Stunden relativ ruhig und der Ausbruch lässt weiter auf sich warten.