Iran: Erdbeben Mb 5,0 erschüttert Grenzregion

Moderates Erdbeben Mb 5,0 im Iran – Erdstoß weithin spürbar

Datum: 01.07.2024 | Zeit: 20:57:37 UTC | Lokation:  34.593 ; 45.586 | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Ein Erdbeben der Magnitude 5,0 erschütterte gestern Abend die Grenzregion zwischen Iran und Irak. Das Hypozentrum wurde in 10 Kilometern Tiefe ausgemacht. Das Epizentrum befand sich 29 km west-nordwestlich von Sarpol-e Z̄ahāb. In dem Ort leben gut 51.600 Menschen. Die irakische Metropole As Sulaymānīyah befindet sich 109 Kilometer entfernt. Dort und noch weit darüber hinaus war das Erdbeben deutlich zu spüren gewesen. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus einem Umkreis von 400 Kilometern vor. Nachbeben wurden bis jetzt erstaunlicherweise nicht festgestellt.

Obgleich noch keine Meldungen über Schäden und potenzielle Opfer vorliegen, war das Beben stark genug, um welche hervorzurufen. Bei vergleichbar starken Erdbeben sind in der Region bereits öfter Gebäude eingestürzt und Menschen gestorben. Zuletzt geschah das vor 2 Wochen, als bei einem Erdbeben M 5,0 bei Kashmar vier Personen starben und 120 verletzt wurden.

Im Jahr 2017 ereignete sich in der Region ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,3. Mehr als 530 Menschen starben damals. Mehr als 7800 Personen wurden verletzt.

Der Grund für die starken Erdbeben in der iranisch-irakischen Grenzregion ist in der besonderen tektonischen Situation der Gegend zu finden. Hier verläuft die große „Zagros-Faltung und -Störungszone.“ Diese Zone ist Teil des größeren alpinen Orogensystems, das sich durch den Nahen Osten erstreckt und durch die Kollision der Arabischen und Eurasischen Platte entstanden ist. Die Zagros-Gebirgskette, die durch diese Kollision gebildet wurde, erstreckt sich von der südwestlichen Türkei über den westlichen Iran bis in den Nordosten des Irak. Das Beben manifestierte sich am östlichen Rand der Gebirgskette. Die anschließende Tiefebene ist als das Zweistromland von Euphrat und Tigris bekannt. Hier gab es eine der ersten Hochkulturen der Welt. Seitdem hat sich viel geändert. Dabei gibt es hier viel Erdöl im Boden, so dass man eigentlich in Wohlstand leben könnte.